Wie bereits angekündigt, hat die Bank of Scotland vor wenigen Tagen die Zinsen fürs Tagesgeld von 2,1 auf glatte 2% gesenkt, was eine vergleichsweise moderate Senkung ist. Doch was bedeutet das konkret für die Tagesgeld-Vergleiche und -Empfehlungen? Meines Erachtens nicht viel, daher führt die Bank of Scotland meine persönlichen Empfehlungen weiterhin an. Und das, obwohl die comdirect mit 2,1% aktuell einen leicht besseren Zinssatz bietet. Allerdings sprechen im direkten Vergleich in meinen Augen drei Faktoren für die Bank of Scotland: 1. Für Neukunden gibt es noch bis zum Monatsende eine 30€-Prämie fürs Tagesgeld. 2. Gehörte die Bank of Scotland zuletzt immer zu den Top-Banken mit den besten Zinsen, bei der comdirect war es hingegend eher schwankend. 3. Gilt der gute Zinssatz bei der comdirect nur bis 5.000€ – jährlich holt man bei 5.000€ Anlagesumme im Vergleich zur Bank of Scotland also maximal zirka 5€ mehr Zinsen raus (evtl. noch minimal mehr, denn die comdirect schreibt die Zinsen quartalsweise gut, was zu einem leichten Zinseszins-Effekt führt, der aber bei der Summe so gut wie gar nicht ins Gewicht fällt). Wer jedoch bereits Kunde bei der Bank of Scotland ist (und den 30€-Bonus somit nicht mehr bekommen kann) und nicht mehr als 5.000€ anzulegen hat, dem könnte ich aber durchaus raten, ein Tagesgeldkonto bei der comdirect zu eröffnen. Allen anderen jedoch nicht. Die sind bei der Bank of Scotland besser aufgehoben.
Was gibt es sonst noch? Weiterhin die ING DiBa, die Neukunden 2,0% Zinsen aufs Tagesgeld bietet. Dieser Zinssatz wird allerdings nur bis zum 31.08.2010 garantiert, danach gilt dann der aktuelle Bestandskunden-Zinssatz von derzeit nur 1,5%. Eine Prämie gibt es nicht. Daher ist das Konto leider völlig uninteressant. Denn die Bank of Scotland bietet diesen Zinssatz für alle, also auch für Bestandskunden, und ohne Verfallsdatum (natürlich jederzeit variabel, aber das ist bei Tagesgeld ja normal). Ihr seht also: Es war zwar etwas Bewegung auf dem Tagesgeldmarkt, aber an den Empfehlungen ändert das im Prinzip nichts. Außer für diejenigen, die unter 5.000€ Tagesgeld anlegen wollen und bereits Kunde bei der Bank of Scotland sind. Denen kann ich raten, zur comdirect zu wechseln, wenn ihnen das aufs Jahr gerechnet 5 Euro wert ist (was aber ein theoretischer Wert ist, denn innerhalb eines Jahres wird auf dem Zinsmarkt sicher einiges passieren). Für mich persönlich hört da aber die Leidensbereitschaft auf, ich bleibe vorerst bei der Bank of Scotland. Zumal ja ihr ja neben den Mühen eines Kontowechsels auch einrechnen müsst, dass für das Verschieben des Geldes von einem Konto zum anderen gut und gerne mal eine Woche vergehen kann, in der das Geld nicht verzinst wird.
PS: Und dann gibt es da noch einen Tagesgeld-Anbieter mit Haken, den ich fast vergessen hätte: Nämlich die DAB Bank. Sie bietet bei Eröffnung bis zum Monatsende 2,3% Zinsen. Allerdings muss gleichzeitig ein (kostenloses und unverbindliches) Depot miteröffnet werden. Und der Zinssatz wird nur bis zum 30.09.2010 garantiert (danach nur lächerliche 0,5%). Und er gilt nur bis 15.000€ Anlagesumme. Falls ihr trotz der Haken Interesse habt, gelangt ihr hier zur DAB Bank und findet alles weitere.