Mir ist vor kurzem ein interessanter neuer Tagesgeld-Anbieter über den Weg gelaufen: Die Fidor Bank. Getestet habe ich sie selbst noch nicht und so richtig habe ich das ganze Konzept auch noch nicht durchschaut, aber ich möchte trotzdem kurz darüber schreiben, damit ihr euch eventuell ein eigenes Bild machen könnt. Das ist auch nötig, denn die Fidor Bank ist sicher alles andere als eine gewöhnliche Bank. Sie exstiert erst seit 2009 und ist Finanzcommunity und Bank gleichermaßen, was mich etwas verwirrt. Denn wenn ich es richtig verstehe, kann man nicht einfach nur ein Tagesgeldkonto eröffnen, sondern muss vorab (kostenlos) Mitglied in eben dieser Finanzcommunity werden. Dort kann man durch verschiedene Aktionen (Finanzfragen stellen, Spartipps veröffentlichen, Kreditanfragen etc) wohl auch einen Bonus sammeln, denn man sich dann ab 30€ auszahlen lassen kann. Allerdings ist diese Grenze nur sehr schwer zu erreichen und darum soll es hier auch nicht gehen. Interessanter sind vielmehr die Zinssätze, die die Fidor Bank bietet: Aufs Tagesgeld sind das derzeit 2,2%, womit die Fidor Bank ganz klar an der Spitze der Tagesgeld-Vergleiche liegen würde. Und auch die Festgeldzinssätze mit recht kurzen Laufzeiten sehen sehr vielversprechend aus. Der Zinssatz gilt dabei für alle, also nicht nur für Neukunden. Es gibt allerdings die Einschränkung, dass mindestens 2.500€ angelegt werden müssen. Auch die Stiftung Warentest bzw. Finanztest haben kürzlich über die Fidor Bank geschrieben. Dabei wurde die Fidor Bank auf Grund der hohen Zinsen durchaus gelobt, jedoch auf Grund der „besonderen Vertriebsstrategie“ dennoch nicht in den Vergleich aufgenommen. Ähnlich will ich es auch hier handhaben: Ich werde die Fidor Bank allenfalls in meine „Tagesgeld-Empfehlungen mit Haken“ aufnehmen, aber vorerst wohl auch dort nicht. Vor allem nicht, so lange ich mir selbst noch kein umfassendes Bild gemacht habe. Ich habe mich zwar schon in der Community angemeldet, dort aber noch nichts gemacht (das Erreichen der 30€-Grenze erscheint mir utopisch bzw. den Aufwand nicht Wert) und irgendwie schrecke ich auch davor zurück, dort ein Tagesgeldkonto zu eröffnen und auch zu nutzen, da ich den ganzen Sinn und Zweck hinter dem System noch nicht so ganz durchschaue. Hat das von euch schon jemand getan und kann irgendetwas Erhellendes beitragen?
Wie gesagt: Ich kann in diesem Fall keine persönliche Empfehlung aussprechen, sondern wollte euch nur mal Kenntnis von diesem Angebot verschaffen, da es nach meiner Einschätzung mit Sicherheit noch nicht allzuviele kennen dürften. Ich selbst bleibe vorerst lieber bei den renommierten Anbietern, wo ich einfach nur ein klassisches Tagesgeldkonto eröffne und sonst nichts weiter.
Ich empfehle daher lieber weiterhin die renommierte Bank of Scotland, wo ich derzeit auch selbst mein komplettes Tagesgeld angelegt habe. Sie bietet ebenfalls 2,2% Zinsen und für Neukunden darüber hinaus noch eine konkurrenzlose Prämie in Höhe von 30 Euro, sodass die effektiven Zinsen nochmal höher liegen und man somit auch rein finanziell sogar noch besser fährt als bei der Fidor-Bank. Zum Tagesgeld mit 30€-Prämie von der Bank of Scotland geht’s hier.
UPDATE vom 06.07.10: Inzwischen hat die Fidor-Bank ihre Zinsen auf 1,8% gesenkt und ist damit im aktuellen Vergleich uninteressant.
Danke für die Blumen. 🙂
Ich finde es gut, dass du die Tagesgeldangebote kritisch betrachtest, bevor du eine Empfehlung ausspricht und nicht einfach die Bank mit dem höchsten Zinssatz anpreist.
Darum verlasse ich mich gerne auf die Empfehlungen aus diesem Blog. Weiter so 🙂