BMW Bank wirbt mit 2,7 % – allerdings mit großem Haken (Update)

Derzeit kommt wieder neue Bewegung in den Markt der Guthaben-Zinsen: Mit der BMW Bank setzt sich nun eine Bank mit an die Spitze der Vergleiche, um die es in der letzten Zeit ziemlich ruhig geworden war. Ab sofort werden dort hervorragende 2,7 Prozent auf Sparguthaben gezahlt (bislang lag der Zinssatz bei 2,2 Prozent). Allerdings handelt es sich nicht um ein Tagesgeldkonto, doch dazu weiter unten mehr.

Das Beste ist: Der Zinssatz gilt nicht nur für Neu-, sondern auch für Bestandskunden. Derzeit zahlt keine andere mir bekannte Bank für kurze Anlagezeiträume höhere Zinsen an ihre Bestandskunden. Lediglich für Neukunden gibt es derzeit noch etwas mehr zu holen; und zwar 2,75 Prozent bei der DAB Bank.

Achtung: Guthaben nur mit Einschränkungen verfügbar

Allerdings handelt es sich beim Angebot der BMW Bank – wie eingangs bereits angedeutet – ausdrücklich nicht um ein „echtes“ Tagesgeldkonto. Die Bank selbst nennt es vielsagend „Online-Sparkonto“.

In mindestens einem wichtigen Punkt entscheidet es sich auch vom klassischen Tagesgeldkonto: Man kann monatlich über maximal 2.000 Euro verfügen. Wenn man also beispielsweise 10.000 Euro anlegt und diese (z.B. wegen geänderter Zinssätze) wieder abziehen möchte, so braucht man dafür mindestens 5 Monate. Das ist schon eine erhebliche Einschränkung.

Über mehr Geld als monatlich 2.000 Euro kann man nur dann verfügen, wenn man das Konto kündigt. Hierbei muss man allerdings eine dreimonatige Kündigungsfrist beachten. Das ist schon ziemlich blöd, wie ich finde; daher kommt dieses Konto für mich persönlich überhaupt nicht in Frage.

Wegen fehlender Flexibilität kaum für Tagesgeldhopper geeignet

Eine Zinsgarantie gibt es beim Sparkonto der BMW Bank übrigens nicht. Die Zinsen können sich also jederzeit ändern. Auch nach unten – und dann wäre es besonders blöd, wenn man nicht sofort an sein Geld kommt.

Ebenso ärgerlich wäre es, wenn andere Anbieter ihre Zinsen erhöhen und man sein Geld von der BMW Bank dann nicht kurzfristig zurückholen kann. Man ist also erheblich eingeschränkt, was die Mobilität des eigenen Kapitals betrifft. Für Tagesgeldhopper als überhaupt gar nicht zu empfehlen in meinen Augen. Insbesondere dann nicht, wenn man etwas mehr Geld auf der hohen Kante hat.

Da bleibe ich lieber bei einem klassischen Tagesgeldkonto wie dem der beliebten Bank of Scotland. Dort gibt es zwar mit 2,6 Prozent minimal weniger Zinsen, hier ist aber das komplette Guthaben in einer Summe täglich verfügbar, sodass man wirklich flexibel bleibt.

Update vom 9. April 2012: Zwischenzeitlich liegt der Zinssatz bei nur noch 2,0 Prozent. Andere hingegen bieten auf „klassische“ Tagesgeldkonten bis zu 2,75 Prozent, allen voran MoneYou. Das ist natürlich deutlich attraktiver.

6 Gedanken zu „BMW Bank wirbt mit 2,7 % – allerdings mit großem Haken (Update)

  1. Die BMW Bank ist ebenfalls zurück. Bis 50.000 Euro gibt es 3,00 % – auch bei Bestandskunden. Deutsche Einlagensicherung. Über 50K sind es 0,60% und VORSICHT es werden dann wohl 0,60% auf den Gesamtbetrag verzinst. Also keine 3%. Daher immer unter 50.000 bleiben.

    1. Nachtrag: Ich nehme alles zurück. Bei Beträgen über 50.000 wird nur auf den übersteigenden Betrag die 0,60 gezahlt.

  2. Wie Du schon sagst: Vorausgesetzt die Bank hält die Zinsen. Ich habe jetzt auch gar nicht in die AGB geschaut. Ich kann mir schwer vorstellen, dass man wirklich erst mit so einer Verzögerung an sein Geld kommt, wenn die die Zinsen senken. Oder doch?
    Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie ihre Zinsen so schnell wieder senken. Denn ich gehe davon aus, dass die damit jetzt ein paar Neukunden gewinnen wollen und das länger als nur ein paar Wochen versuchen. Dennoch sind mir persönlich das zu viele Eventualitäten und rechtfertigt in meinen Augen den Aufwand und die Gedanken nicht.

  3. Der Einlagensicherungsfond beträgt 7,5 Mio pro Person, also auch für hohe Einlagen (ich habe keine Beschränkung gefunden) interessant!
    Jedoch besteht für dies Angebot keine Zinsgarantie 🙁

    Wenn man jetzt einzahlt und gleich wieder kündigt würde man (vorausgesetzt die Bank hält de Zinssatz) für 3 Monate 2,7% als quasi Festgeld erhalten, dass wäre wieder für größere Anlagen interessant.

  4. Jepp, sehe ich auch so. Aber für so kleine Beträge ist der Zinsabstand dann wiederum nicht groß genug, als dass es sich lohnen würde. Ich persönlich finde das Angebot auch ziemlich uninteressant. Wollte es aber niemandem vorenthalten. 😉

  5. Bei solchen Kontomodellen würde ich maximal 4000,- Euro anlegen, die kann man dann nämlich zum Monatswechsel kurzfristig innerhalb von zwei Tagen abheben.

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