Momentan ist es mal wieder ziemlich ruhig auf dem Tagesgeldmarkt. Zumindest, was die Spitzenanbieter betrifft, denn nur die habe ich ja im Fokus.
Dass es ruhig ist, ist in den heutigen Niedrigzinsphasen ja leider eine gute Nachricht ist, denn normalerweise sind Neuigkeiten in diesen Zeiten gleichbedeutend mit Zinssenkungen (mit Ausnahme der guten Nachricht von Cortal Consors).
Erste Senkung eines Spitzenanbieters seit längerem
Doch mit der Ikano Bank gibt es nun seit relativ langer Zeit doch mal wieder eine Zinssenkung von einem der Topp-Anbieter zu berichten: Bei ihr wurde der Tagesgeldzinssatz von sehr guten 1,4 auf noch immer gute 1,3 Prozent gesenkt.
Wirksam wurde diese Änderung bereits am vergangenen Montag, 28. Oktober 2013. Leider habe ich erst jetzt Wind davon bekommen.
Konkurrenz bietet bis zu 1,5 Prozent
Wie gesagt ist der Zinssatz noch immer gut, sodass für Ikano-Bestandskunden kein akuter Anlass zum Wechseln besteht. Allerdings sind an der Spitze bis zu 1,5 Prozent zu haben. Heraus sticht dabei für mich vor allem das Angebot von Cortal Consors. Denn hier bekommt man die 1,5 Prozent gleich für ein volles Jahr ab Kontoeröffnung garantiert. Das ist geradezu sensationell – insbesondere in einer Zeit der Zinssenkungen auf breiter Front.
Da nicht abgeschätzt werden kann, wie lange diese Offerte aufrecht erhalten wird, sollte man am besten sofort auf der Homepage von Cortal Consors zuschlagen.
Zu beachten ist dabei noch, dass das Angebot ausschließlich für Neukunden gilt und nur auf Einlagen bis 50.000 Euro. Zudem ist der Bestandskundenzins „traditionell“ ziemlich schwach, sodass man sich am besten jetzt schon mal in den Kalender einträgt, in einem Jahr (also nach Ablauf der Zinsgarantie) einen neuen Zinsvergleich vorzunehmen.
Dauerhaft gute Alternative: MoneYou
Oder man wechselt von vornherein zu einem dauerhaft guten Anbieter, der Neu- und Bestandskunden die gleichen Konditionen bietet. Für so einen Fall empfehle ich aus eigener Erfahrung heraus immer sehr gerne MoneYou, wo derzeit mit 1,45 Prozent auch ein sehr guter Zinssatz zu haben ist.
Und auch laut Stiftung Warentest gehört diese Bank zu den dauerhaft guten Anbietern und bietet unter diesen aktuell den besten Zinssatz. Ich persönlich gebe immer viel auf die Urteile der Stiftung Warentest. Wer dies ebenfalls tut und ein Konto bei MoneYou eröffnen möchte, der kann dies hier tun. 😉
Die aktuelle EZB Leitzinssenkung fand in Deutschland keiner der Fachleute gut, sei es aus der Wirtschaft oder aus der Bankenbranche. Das wäre eigentlich ein guter Zeitpunkt für die Politik mal etwas zu unternehmen. Leider ist unsere Regierung im Moment ziemlich handlungsunfähig. Ich hoffe nur, dass sich das bald ändert.
Man muss sich doch nur mal anschauen, von wo Herr Draghi kommt. Davon abgesehen, dass er natürlich Italiener ist, war er auch mehrere Jahre Vizepräsident von Goldman Sachs, die dafür bekannt sind, ihre ehemaligen Spitzenmitarbeiter in wichtigen politischen Ämtern unterzubringen und weiterhin Kontakt zu halten. So funktioniert das „Goldman Sachs Prinzip“.
Henry Paulson war in den U.S.A. gerade Finanzminister in der Bush Regierung, als 2008 die Banken in die Krise stürzten. Goldman Sachs hat er mit Staatsgeldern gerettet. Den Konkurrenten Lehman Brothers ließ man einfach pleite gehen. Paulson war vorher übrigens der CEO von Goldman Sachs. Ein Schelm, wer da einen Interessenkonflikt oder gar ein Muster sieht 😛
Ist doch schön für die Banken, wenn der Leitzins sinkt. Die Schulden selbst werden von uns kleinen Sparern abbezahlt, indem unser Geld Schritt für Schritt entwertet wird, während die Banken mit dem billigen Geld wieder nur spekulieren anstatt uns dafür günstige Kredite zu geben.
Die Interessen, die Draghi und Co. vertreten, sind ganz sicher nicht unsere.
Eine der wenigen Stimmen der Vernunft ist Jens Weidmann, unser Bundesbankpräsident, der schon oft vor den Praktiken der EZB gewarnt hat und sie verhindern oder öffentlich diskutieren wollte. Für gewöhnlich erhält er von Seiten der Politik dann immer einen Maulkorb verpasst, wie z.B. von Herrn Schäuble. Jens Weidmann widersprach z.B. auch, als der italienische Regierungschef Mario Monti 2012 etliche Milliarden Euro aus den Rettungsschirmen EFSF und ESM forderte, obwohl Italien die Vorgaben dafür gar nicht erfüllte. Mario Monti ist übrigens bei Goldman Sachs als „Berater“ gelistet. Genauso wie Romano Prodi, der ehemalige italienische Ministerpräsident.
Sorry für das leichte Off-Topic 😛 Aber das ist alles so dermaßen ärgerlich. Je mehr man sich mit diesem Gestrüpp beschäftigt, desto mehr Zusammenhänge werden einem klar und desto mehr Hände möchte man über dem Kopf zusammenschlagen. Egal welchen Missstand man sich näher betrachtet, man wird fast immer eine Verbindung zu Goldman Sachs finden. Unabhängig vom Leitzins ist das ein Fakt, den ich tatsächlich extrem besorgniserregend finde.
Warum sollte man schließlich die Finger von einem Instrument lassen, nachdem das schon früher nicht funktioniert hat und uns seit 2009 in kleinen Schritten immer tiefer in den Dreck hineinmanövriert hat, wie es auch zu erwarten war?
Pfff, demnächst wieder eine Zinssenkungsrunde dank Mario aus F/Main.
Die Niedrigzinsen kommen zwar NICHT in den Krisenländern an
aber macht nichts, es wird trotzdem dran gedreht.
Tja, wenn man nicht mehr weiss, was man machen soll…
Und die Sparer müssen ausbaden.
Moin,
danke für die vielen Antworten. Ich war mir bezüglich der vielen Werbungen schon unsicher. Hatte mir das nur einmal genauer angesehen, als die mit dem relativ günstigen Stromangebot kamen. Halte natürlich nichts von Infopost und wollte auch nur mal so nachfragen. Werde da jedenfalls nichts abschließen.
Gruß
Manfred, ist das dein Ernst?
Ich empfehle eine gepflegte Suche nach Genussrechten. Dann eine Bilanzanalyse von Prokon (die haben kürzlich eine zur Verfügung gestellt, diese ist aber nicht offiziell geprüft worden, da keine Verpflichtung). Anschließend solltest du dich in das Thema Schneeballsysteme einarbeiten.
Danach würde ich gerne deine Entscheidung bzgl. Prokon hören.
http://www.wertpapier-forum.de/topic/6176-prokon-neue-energien-genussrechte/page__p__68415__hl__prokon__fromsearch__1#entry68415
Ich würde die Finger von Prokon lassen, hab mich mit dem Laden vor einiger Zeit mal intensiver beschäftigt, da die sehr agressive Werbung geschaltet haben (Wurfblätter im Briefkasten, u-Bahn Werbung, Plakate, TV etc). Ich halte den Laden für sehr unseriös und rechne damit, dass Bude mittelfristig zusammenklappen wird wie ein Kartenhaus. Genussrechte sind generell schon eine nicht risikoarme Investition, man hat keine Einlagensicherung aber auch kein Mitspracherecht. Man wird gegenüber anderen Gläubigern zudem nachrangig behandelt, sprich im Insolvenzfall wird wohl alles weg sein von der Einlage. Es gibt noch nicht mal ein Anrecht auf die Verzinsung i.H.v. 6%, die wird nämlich nur gewährt, wenn diese durch Überschuss gedeckt ist (naja zur Zeit wird jede menge Fakeüberschuss durch Aktivierung von Eigenleistungen generiert…).
Gibt eine schöne Analyse von sfg-value (den Blog schätze ich als Value-Investor sehr) zum Thema Prokon: http://www.sfg-value.de/ressorts/unternehmensanalysen/21-unternehmensanalyse-prokon-genussrechtsscheine
Bei sowas gibt es natürlich keine Einlagensicherung. Im Extremfall kann alles weg sein. Stiftung Warentest sieht das ganze sehr kritisch und hat Prokon sogar auf seine Warnliste gesetzt: https://www.test.de/Prokon-Der-Spitzenplatz-ist-sehr-wackelig-4618816-0/
Moin Nils,
gehört hier evtl. nicht hin, was haltet ihr davon?
http://www.prokon.net/prokon-genussrechte?id=
Angebote von dem Anbieter gibt es hin und wieder auch als Postwurfsendung, was einem dann doch skeptisch macht wegen Seriösität etc. Er bietet 6% für 6 Monate und auch längere laufzeiten. Hat sich jemand schonmal damit befasst? Irgendwelche Fallstricke?
Würde mich über Antworten freuen.