Wer hat noch nicht, wer will nochmal? Heute muss ich leider wieder einmal mehrere Zinssenkung beim Tagesgeld vermelden… 🙁
Los geht’s mit der Amsterdam Trade Bank, die ich erst letzten hier im Blog kritisch vorstellte. Kritisch deswegen, weil sie im Gegensatz zu anderen Anbietern einige Fallstricke mit sich bringt. Manch einer, davon zeugten auch die Kommentare unter dem Artikel, waren aber bereit, diese Haken für den guten Zinssatz von 2,7 Prozent in Kauf zu nehmen.
Dieser Zinssatz fällt nun jedoch auf 2,6 Prozent. Damit fällt die Senkung sehr moderat aus, sodass für Kunden dort meines Erachtens kein akuter Handlungsbedarf besteht, auch wenn eine andere Bank mit effektiv 2,68 Prozent etwas mehr bietet.
In den letzten Tagen gab es von anderen Instituten einige deutlichere Zinssenkungen, insofern gebührt der ATB hier fast schon ein Lob. Ein weiteres Lob hat sie sich dadurch verdient, dass die Zinssenkung frühzeitig angekündigt wird, denn sie wird „erst“ zum kommenden Montag, 07. Mai 2012, wirksam.
Auch Denizbank senkt um 0,1 Punkte
Ähnliches Lob hat sich auch die Denizbank verdient, denn auch hier fällt die Zinssenkung mit 0,1 Prozentpunkten sehr moderat aus. Allerdings auf etwas niedrigerem Niveau: Von 2,6 auf 2,5 Prozent. Aber auch das ist für heutige Zeiten noch ein recht guter Wert. Wirksam wurde die Zinssenkung bereits zum 01. Mai 2012.
Ein Nachteil bleibt aber bei der Denizbank weiterhin bestehen: Um den beworbenen Zinssatz zu erhalten, muss man ein so genanntes „Stammkonto“ als Referenzkonto eröffnen. Dies ist zwar kostenlos, allerdings ist die Überweisung von und zu eurem Girokonto durch diesen „Umweg“ unnötig umständlich.
1822direkt senkt auf niedrigem Niveau
Eigentlich kaum der Rede Wert ist hingegen die Senkung des Zinssatzes für Bestandskunden bei der 1822direkt: Von 1,2 auf 1,1 Prozent. Diese Änderung fällt zwar ebenfalls sehr moderat aus, von uns Zinsjägern dürfte da aber wohl ohnehin kaum jemand Bestandskunde sein.
Die Neukundenaktion, im Rahmen derer befristete 2,3 Prozent und ein mögliches Startguthaben von 25 Euro beworben werden, ist aber weiterhin gültig. Nach derzeitigem Stand läuft diese Aktion ab 15. Mai 2012 aus.
GE Capital Direkt senkt auf 1,85 Prozent
Deutlicher fällt die Zinssenkung bei der GE Capital Direkt aus, von der man zuvor lange nichts mehr gehört hatte. Denn seit Ende 2010 blieb der Zinssatz hier unverändert (die Bank ließ also – verglichen mit anderen Banken – einige Erhöhungen, aber auch eine Senkungen praktisch aus).
Nun aber sinkt die Verzinsung von 2,1 Prozent recht deutlich auf 1,85 Prozent. Weiterhin gilt dieser Zinssatz nur für Einlagen bis maximal 75.000 Euro. Wirksam ist die Änderung ab sofort.
VakifBank erhöht gegen den Marktrend
Gegen den Markttrend hingegen wirkte heute die VakifBank: Sie steigerte den Zinssatz von 2,0 auf 2,26 Prozent. Das ist ein positives Signal, dem ich aber kein großes Nachahmungspotenzial nachsage.
Zumal die Bank in den letzten Wochen gleich mit mehreren Zinssenkungen auf sich aufmerksam machte – nun wurde gewissermaßen nur die letzte teilweise „zurückgenommen“ (diese fiel mit einer Senkung von 2,46 auf 2,0 Prozent sehr deutlich aus). So richtig Euphorie will sich bei mir angesichts der Erhöhung somit nicht breitmachen… 😉
Außerdem gibt es noch weiterhin die Einschränkungen mit der Mindesteinlage von 5.000 und der Maximaleinlage von 50.000 Euro zu beachten.
Ja, derzeit ist es echt übel. Eine dermaßene Zinssenkungswelle (und sie ist ja noch nicht zu Ende) stimmt einen schon nachdenklich.
Das beliebteste Tagesgeldkonto hat meines Wissens übrigens die ING DiBa. Und das, obwohl sie nicht mal ansatzweise die besten Konditionen bietet. Aber sie profitiert offenbar noch heute davon, dass sie mal vor einigen Jahren hervorragende Zinsen bot und sehr großes Vertrauen genießt. Und die viele Werbung tut sicher auch ihr übriges…
Übrigens hatte die BoS auch noch an anderer Stelle auf der Seite die bevorstehende Zinssenkung erwähnt, nicht nur im PDF. Allerdings war auch das so versteckt, dass es so gut wie niemandem vorab aufgefallen sein dürfte…
Die Hiobsbotschaften nehmen aber auch kein Ende… Macht ja gar keinen Spaß mehr, den Blog aufzurufen 😛
Aber trotz der schlechten Nachrichten… Gerade bei den Zinssenkungen trennt sich für mich die Spreu vom Weizen. Man sieht dann genau, welche Banken sich um Transparenz bemühen und die Zinssenkungen teilweise mehrere Tage vorher ankündigen und welche Banken bis zur letzten Sekunde noch mit dem alten Zinssatz auf ihrer Website werben. Ebenfalls toll finde ich es, wenn eine Bank auch nach einer Zinssenkung ihren Bestandskunden noch für eine Weile die alten Konditionen anbietet. So hat man Zeit, in aller Ruhe zu entscheiden, ob man evtl. doch noch ein Festgeldkonto einrichten oder das Geld doch abziehen möchte.
Nach der Ankündigung der letzten Zinssenkung bei MoneYou habe ich die Chance genutzt und dann doch ein bisschen was in Festgeld angelegt, was ich sonst immer vermieden habe. Dieses Verhalten rechne ich MoneYou auf jeden Fall hoch an, weshalb ich dort auch sicher noch länger Kunde bleiben werde, auch wenn sie nicht immer auf Platz 1 beim Zinsvergleich landen werden.
Etwas enttäuscht hat mich mal wieder die Bank of Scotland. Das ist wahrscheinlich momentan die bekannteste und populärste Bank für Tagesgeldkonten in Deutschland. Gerade durch die massive Fernsehwerbung wurde sie in letzter Zeit sehr bekannt hier, und sie befand sich lange Zeit auf dem ersten Platz oder wenigstens in den Top 3. Aber dann gab es gleich zwei Zinssenkungen in kürzester Zeit, und obwohl die letzte Zinssenkung schon mehrere Tage vorher hier im Blog angekündigt wurde und versteckt in einem PDF nachgelesen werden konnte, warb die BoS noch die ganze Nacht mit dem 2,6%-Banner. Es gab keine Ankündigung auf der Website, keinen Newsletter, keine eMail. Da hätte ich mir von der BoS etwas mehr erwartet.
Meine Eltern sind inzwischen auch froh, dass sie sich nun doch von mir haben überreden lassen, von der BoS zu MoneYou zu wechseln 😉