Mit dem heutigen Dienstag, 15. Januar 2013, legt Wüstenrot mal wieder eine Neukunden-Aktion für sein Tagesgeldkonto auf: Während sich Bestandskunden weiterhin mit 0,75 Prozent begnügen müssen, werden Neukunden ab sofort hervorragende 2,0 Prozent in Aussicht gestellt.
Damit liegt die Bank an der Spitze der Vergleiche.
Garantiert wird der Zinssatz für sechs Monate ab Kontoeröffnung, was in einer Zeit, wo die Zins-Tendenz im Allgemeinen klar nach unten zeigt, sehr attraktiv ist. Danach allerdings fällt man auf den Zinssatz für Bestandskunden zurück, der bei der Wüstenrot in der Vergangenheit stets schwach war.
Aktionszins gilt auf maximal 10.000 Euro
Allerdings gibt es eine – wie ich finde – starke Einschränkung: Der Aktions-Zinssatz gilt auf Einlagen bis maximal 10.000 Euro. Darüber wird nur der Zinssatz für Bestandskunden gezahlt; also die oben bereits genannten 0,75 Prozent. Damit ist das Angebot nach meiner Einschätzung bestenfalls für Kleinanleger interessant. Oder aber für Personen, die bereit sind, ihr Geld auf mehrere Anbieter zu verteilen.
Für diese Personenkreise kann dieses Angebot aber interessant sein. Vorausgesetzt, man ist bereit, sich nach sechs Monaten dann wieder nach einem neuen Anbieter umzusehen, wenn man sich einen hohen Zinssatz sichern will. Zur Aktionsseite der Wüstenrot gelangt ihr hier.
Als Neukunde gilt man bei der Bank übrigens nur dann, wenn man ab dem 01.01.2011 kein Tagesgeldkonto bei ihr hat(te).
Auf Dauer andere Angebote besser
Wer hingegen lieber auch als Bestandskunde einen dauerhaft hohen Zinssatz haben möchte, ist zum Beispiel bei MoneYou besser aufgehoben.
Dort erhalten derzeit alle Kunden einen variablen Zinssatz von 1,9 Prozent – und hier ist der Höchstbetrag auf großzügige 1.000.000 Euro gedeckelt (allerdings sollte man nicht mehr als 100.000 Euro anlegen, da nur bis zu diesem Betrag die Einlagen gesetzlich abgesichert sind).
Ab sofort Hotline mit Festnetznummer
Neben der Meldung über den 2%-Aktionszins gibt es noch etwas weiteres Positives bei der Wüstenrot zu erwähnen: Ab sofort ist die Bank über eine „echte“ Festnetznummer zu erreichen (07141/16751675) und nicht mehr nur über die kostenpflichtige Servicenummer.
In einer Zeit, wo Festnetz-Flatrates zunehmend zum Normalfall werden, ist die Rufnummer damit für viele Kunden praktisch kostenlos erreichbar. Das finde ich persönlich deutlich kundenfreundlicher als die bisherige Praxis und sollte eigentlich Standard sein (ist es bei den meisten jedoch leider nicht).
2,6% bis 4,0% möglich: wenn man die derzeitige Inflationsrate und den gültigen Leitzins der EZB berücksichtigt, wäre es zumindest eine Überlegung wert, sein Erspartes in Festgeld anzulegen. Im Moment bietet die VTB-Direkt-Bank (noch) 2,6% Zinsen für 36 Monate an.
Die AS PrivatBank sogar 4% Zinsen, ebenfalls für 3 Jahre. Allerdings 10% Besteuerung in Lettland (Bescheinigung für Anrechnung in Deutschland) und zusätzliches, kostenloses Girokonto erforderlich.
Dummerweise konsumiert man verstärkt Waren, die sich überdurchschnittlich verteuern (Lebensmittel, Miete, Sprit, Strom, Heizung, …), während die statistische Inflationsrate von 2,x% einen signifikanten Anteil an Waren berücksichtigt, die seit Jahren im Gebrauch sind (LCD-Fernseher/-Monitore usw.) Derzeit kann Sparen – mit oder ohne Tagesgeld – keinem empfohlen werden.
Stimmt, so kann man es auch sehen ;-).
Ich muss gestehen, dass ich bezogen auf „ETF´s“ ein Neuling bin. Und auch ich habe allgemein nicht viel übrig für direkt gehandelte Aktien und werde auch in Zukunft die Finger davon lassen („Investiere in nichts, das Du nicht verstehst“). Aber, sich mit dieser Art der Geldanlage, eben ETF´s, zu beschäftigen, kann sehr aufschlussreich sein…
Wieso wirkt sie sich auf jeden gleich aus? Wenn ich Warengruppen, die von der Teuerung besonders stark betroffen sind, nicht konsumiere, dann ist sie für mich persönlich doch geringer (zum Beispiel, wenn ich nur mit dem Fahrrad fahre)., oder habe ich da einen Denkfehler?
Also für mich persönlich kommen keine Aktien oder vergleichbares in Frage. Das entspricht einfach nicht meiner Mentalität und ich denke, so geht es vielen „typischen“ Tagesgeldanlegern.
Hallo Nils,
um die Inflationsrate einigermaßen auszugleichen, empfielt sich zumindest ein Tagesgeldkonto, da hast Du recht. Im Moment besser wäre es allerdings, mal über Indexfonds/ETF´s (auch als Sparplan möglich) nachzudenken. Dort sind bis zu 7% Rendite drin…
Dann wäre eben anstatt eines Tages- und/oder Festgeldvergleichs zukünftig ein Depot-Vergleich angesagt ;-).
Weiterführende Informationen, zum Beispiel:
http://www.etf-investmentfonds.de
http://www.fonds-einsteiger.de
Ps. die Inflationsrate wirkt sich auf jeden gleich aus, unabhängig vom Lebensstil (in etwa so wie die Mehrwertsteuer).
Naja, aber was empfiehlst Du stattdessen, wenn man sein Geld täglich verfügbar und nahezu sicher anlegen will? Es unters Kopfkissen packen? 😉 Da gibt es 0,0 Prozent… – dann doch lieber ansatzweise 2 Prozent und so zirka die Inflationsrate ausgleichen. Die ist ja sowieso nur ein offizieller Durchschnittswert. Je nach individueller Lebensweise kann man drüber oder auch drunter liegen.
Derzeit ist definitiv KEIN Tagesgeldanbieter zu empfehlen, da alle Angebote (auch das der Wüstenrot) unterhalb der Inflationsrate von 2,10% liegen – es ist im Moment also nicht einmal eine Werterhaltung des Geldes möglich…
Mit der Wüstenrot habe ich keine guten Erfahrungen gemacht – mit Moneyou hingegen schon.