Nicht wenige unter euch Leser*innen dürften Geld bei der VTB Direkt angelegt haben. Weniger in Form von Tagesgeld, denn die Zinsen sind mau. Aber es gab einmal Zeiten, da bot die Bank einen äußerst lukrativen Sparplan an, für den beispielsweise 2,5 Prozent gezahlt wurden, die man sich für 10 Jahre lang sichern konnte. Das war ein sehr guter Deal und ist es bis heute.
Da die VTB Direkt aber eine russische Mutter hat, sind nun viele angesichts der aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine getätigten und geplanten internationalen Sanktionen gegen Russland verunsichert. Denn die Sanktionen zielen auch auf russische Banken ab.
Deutsche Einlagensicherung
Direkt betroffen ist man bei der VTB Direkt dabei zum aktuellen Stand nicht. Denn es handelt sich hier um einen deutschen Ableger mit Sitz in Frankfurt. Dementsprechend sind Kundeneinlagen hier auch über die deutsche Einlagensicherung abgdeckt. Zusätzlich ist die Bank Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), was Kundengelder auch weit über 100.000 Euro hinaus absichert.
Bei der Stiftung Warentest (Finanztest) ist dazu ein aktueller Artikel erschienen, der auch ohne Paywall frei verfügbar ist. Darin informiert sie darüber, dass sie Banken mit russischen Müttern wie die VTB, Sberbank und Co. aufgrund der russischen Aggression aus ihren Rechnern und Vergleichen entfernt hat. Wenn ich das richtig verstehe, aber mehr aus „politischen“ Gründen, denn aufgrund einer konkreten Gefährdung der Spareinlagen. Der Artikel schließt auch damit, dass nicht ausgeschlossen sei, dass die angelegten Gelder zur Finanzierung des Krieges dienen könnten. Allein dies könnte für viele neben einer möglichen Unsicherheit der Einlagen ein Grund sein, seine Gelder dort abzuziehen. Das muss jeder für sich selbst erscheinen.
Ruhe bewahren oder auf den Bauch hören?
Wie es konkret weitergeht, kann wohl niemand zum jetzigen Zeitpunkt seriös einschätzen. Daher soll dieser Artikel auch nicht für belastbare Informationen oder gar eine Beratung dienen, sondern mehr als Diskussionsgrundlage in den Kommentaren. Fakt ist jedenfalls, dass die Kundschaft der VTB Direkt in Aufruhr ist. Davon zeugt unter anderem, dass die VTB Direkt auf ihrer Homepage schreibt, dass es gerade zu vielen Anfragen kommt und die Bearbeitung daher länger dauert als gewöhnlich. Zudem betont sie in einer aktuellen Mitteilung, dass die Kundengelder bei ihr sicher wären.
Übrigens: Wer sein Geld in den Sparplan VTB Flex investiert hat, kommt eigentlich nur mit einer Kündigungsfrist und in begrenzten Umfang kurzfristig an sein Geld. Andernfalls würden Vorschusszinsen anfallen. Doch schon seit einiger Zeit verzichtet die VTB Direkt auf die Kündigungsfrist und Vorschusszinsen (vermutlich aufgrund des allgemeinen Niedrigzinsumfeldes, weswegen sie um jeden Euro froh sein dürfte, für den sie keine 2,5% Zinsen zahlen muss ;-)). Für all diejenigen, die ihr Geld dort jetzt lieber abziehen möchten, ist das somit eine gute Gelegenheit. Die entsprechende Möglichkeit befindet sich im Onlibebanking etwas versteckt an ungewöhnlicher Stelle: Unter „Produkte & Verwaltung“. Dort dann „Umbuchung VTB Flex Sparplan“ auswählen.
Wie geht ihr mit der aktuellen Situation um? Ich selbst bin mir unschlüssig, ob ein Bauchgefühl bei Geldgeschäften ein guter Ratgeber ist. Allerdings ist es möglicherweise von höherem Wert, ruhig schlafen zu können, als möglichst hohe Zinsen zu bekommen… (Hätte ich dort nur Tagesgeld, hätte ich das auf jeden Fall komplett abgezogen – dafür sind die Zinsen zu niedrig. Aber die Zinsen des VTB Flex sind nun einmal sehr attraktiv in heutigen Zeiten…)
Ich habe eben die Auflösung meines Flexkontos mit 3% beauftragt, lief sowieso nur bis September. Falls die Bank überlebt und die Situation wieder besser werden sollte, habe ich noch 6 Flexkonten mit 2,5% (und momentan 20 € Einlage). Mal sehen, ob ich eine Bestätigung für die Kündigung erhalten werde.
Kannst du mal bitte die Logik hinter deiner Entscheidung erklären?
Von angeblichen 7 Flex-Konten kündigst du als einziges dasjenige, welches noch mit 3,00 % verzinst ist. Die restlichen 6 Flex-Konten, welche nur mit 2,50 % verzinst sind, behältst du.
So zu handeln ist nicht im Interesse eines Kunden, denn der will hohe Zinsen bekommen. So zu handeln ist im Interesse der VTB, denn die will keine Zinsen zahlen.
Naja lies‘ zwischen den Zeilen: sein Flex_3.0 mit 100kEuro hat er wegen Risikogefühl aufgelöst, seine 6*Flex_2.5 mit in Summe 120 Euro (Mindesteinlage laut AGB) lässt er als Wiedereinstiegsoption offen.
Ich kann zwischen den Zeilen nichts von 100.000 Euro lesen, wo genau steht das?
Es bleibt weiterhin nicht im Interesse des Kunden, sondern im Interesse der Bank, ein hochverzinstes Konto aufzulösen und ein niedrigverzinstes Konto zu behalten.
Ich möchte gerne erstmal mein Geld haben, was momentan auf dem 3% Flex liegt. Wenn es die Bank bald nicht mehr geben sollte, habe ich auch nichts von hohen Zinsen. Wie gesagt: der Vertrag wäre sowieso 3 Monate später ausgelaufen. Also verzichte ich theoretisch 3 Monate lang auf 0,5% mehr Zinsen. Es gibt schlimmeres, finde ich.
Uwe_007
4. März 2022 um 09:06 Uhr
„lief sowieso nur bis September“
Uwe_007
4. März 2022 um 09:48 Uhr
„wäre sowieso 3 Monate später ausgelaufen“
—
Merkste selber, oder?
März + 3 Monate Kündigungsfrist = Juni
September – Juni = 3 Monate
Auf der VTB Invest Portal Seite steht seit heute der Hinweis, wie man VTB Invest kündigen kann: hxxps://banking.vtbdirekt.de/vtb-portal/Home/content/Welcome.part
Das ist doch insofern hochinteressant, als dass die etwaige Pleite-Bank (bzw. die Einlagensicherung) bei Investment-Anteilen gar nichts erstatten muss, denn die Anteile gehören die ganz alleine und die Bank verwaltet das Portfolio bloß. Aber gut, offenbar wollen manchen VTB-Kunden wirklich nur noch tabula rasa machen – „ohne Rücksicht auf Verluste“ passt wortwörtlich.
Ich habe keine Ahnung bzgl. der Inanspruchnahme der Einlagensicherung, aber es kann sicherlich nicht Schaden, Kontoauszüge zu haben. Ladet euch diese schnell nochmal aktuell runter. Denn bei der Sberbank kommt man offenbar nicht mehr ins Online-Banking. Nicht, dass das bei der VTB dann auch so sein wird…
Und dabei auch gleich den Freistellungsauftrag anpassen / löschen …
Warum eigentlich dies? Ich las auch im WPF davon und wunderte mich. Aus meiner Sicht bestehen zwei Optionen:
* VTB überlebt, zahlt Zinsen, dann brauche ich den FSA.
* VTB stirbt, dann Sicherungsfall, bei Auszahlung werden Zinsen voll ausgezahlt (FSA nicht berücksichtigt), danach FSA automatisch anulliert weil Bank weg.
Also warum anpassen? Ach so – vielleicht wegen Option drei: massiv Geld abgezogen, daher Zinsen deutlich geringer, daher FSA reduzieren und auf andere Banken vergeben?
Ja, wegen Geldabzug meinte ich.
OK, verstanden. Bei den heutigen Zinsen ist es ja echt schwer geworden, den FSA überhaupt auszuschöpfen…
Die VTB hat eine Erklärung veröffentlicht:
https://www.vtb.eu/de/news/erkl-rung-im-namen-der-vtb-bank-europe-se
https://www.vtb.eu/de/news/erkl-rung-im-namen-der-vtb-bank-europe-se
„Situation in der Ukraine“ Schenkelklopfer
Finde die Situation eher nicht zum Lachen.
Harmloser konnten die Büttel des russischen Aggressors es wohl nicht formulieren ohne Stress zu bekommen.
Bei mir ging alles zunehmend schneller. Die Änderung des Referenzkontos hatte ich Sonntag Abend beantragt, war dann Dienstag Mittag fertig. Die erste Abbuchung Dienstag Nacht war dann heute Morgen da, die zweite hat jetzt nur noch wenige Stunden gebraucht. Die letzten 10K lasse ich auf dem Flex. Einen Funken Hoffnung, dass die VTB das irgendwie übersteht und mir weiter 2,5% zahlt, habe ich nämlich tatsächlich noch.
Den ersten Versuch, den obigen Kommentar abzuschicken, hat mir der Blog übrigens mit „Du schreibst deinen Kommentar zu schnell“ verweigert!?
Bei mir ist auch alles da.
Danke an Simon für die Recherche mit dem Zertifikat. Finde ich interessant.
Kann man jetzt drüber spekulieren, ob man die Zeit bis zur Zertifikatsklärung bei VTB genutzt hat, um die ohnehin wohl seit Montag wieder geltende Kündigungsfrist in die Homepage einzupflegen.
Ich für meinen Teil kann jetzt beruhigter schlafen, da ich nicht erst auf das Einlagensicherungsprozedere warten muss, bis ich an sofort verfügbares Geld komme. Verfolge aber weiterhin diesen Blog und auch die entsprechende Diskussion im Wertpapier-Forum.
Der Betrag, der noch von der VTB unterwegs war, ist auf meinem Giro angekommen heute morgen. Auf meine „Ich kündige Betrag X“ Nachricht habe ich noch keine Antwort erhalten. Ansonsten: hxxps://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-mittwoch-101.html#Behoerden-bereiten-moegliche-Schliessung-von-VTB-in-Europa-vor
Gleichlautender Bericht bei finanzen.net. Nur noch eine Frage von Tagen? Habe gerade bei EastWestDirekt alles aufgelöst.
EastWestDirekt ist doch aus LUX ??
Ähnlicher Fall wie VTB. Habe ehrlich gesagt nur nachsehen wollen, warum die Bank EastWest heißt:
Zitat von der EastWestDirekt-Homepage:
„Die East-West United Bank hat ihren Sitz in Luxemburg und verfügt über mehr als 40 Jahre Erfahrung im Bankwesen. Die Bank ist Teil von Sistema JSFC, einer der größten börsennotierten Investmentgesellschaften in Russland. Die Gruppe investiert in eine Vielzahl von Branchen und ihre Unternehmen beschäftigen mehr als 100.000 Menschen. Sistema ist an der Londoner Börse (unter dem Symbol „SSA“) und an der Moskauer Börse (als „AFKS“) notiert.“
Behörden bereiten Insidern zufolge derzeit eine mögliche Schließung der europäischen Tochter der zweitgrößten russischen Bank VTB Bank vor.
https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/sanktionen-im-fokus-vtb-aktie-behoerden-bereiten-wohl-moegliche-schliessung-von-vtb-in-europa-vor-11100119
Ich habe am Montag Geld vom Flex auf Tagesgeldkonto umbuchen wollen. Leider wurde das immer noch nicht durchgeführt. Habt ihr auch gerade das Problem?
Gruß
Tom
Erhaltene Mitteilungen im Onlinebanking lassen sich übrigens nicht löschen, Kontoauszüge schon.
Nach Löschen sind die Mitteilungen noch da.
—
Ich kann im Browser weder vtb.ru noch vtb.com aufrufen.
Cache-Version geht teilweise.
Kündigung aus wichtigem Grund gäbe es noch (hierbei auch?):
„Ist für eine Geschäftsbeziehung eine Laufzeit oder eine abweichen-
de Kündigungsregelung vereinbart, kann eine fristlose Kündigung
nur dann ausgesprochen werden, wenn hierfür ein wichtiger Grund
vorliegt, der es dem Kunden, auch unter Berücksichtigung der
berechtigten Belange der Bank, unzumutbar werden lässt, die
Geschäftsbeziehung fortzusetzen.“
Warum willst du von dir aus kündigen und freiwillig auf 2,5 % Zinsen verzichten?
„Nachdem das Scheitern der europäischen Sberbank-Tochter die Mittel der österreichischen Einlagensicherung aufzehren dürfte, könnte eine Pleite der VTB Bank nach Aussage von LBBW-Analyst Ingo Frommen zu einem Problem für die deutsche Einlagensicherung der privaten Banken werden. „Wir gehen davon aus, dass es nur eine Frage von Tagen sein wird, bis über die VTB Bank (Europe) ein Moratorium verhängt werden wird“, schreibt Frommen in einem Kommentar.“
hxxps://de.marketscreener.com/kurs/aktie/VTB-BANK-6499155/news/LBBW-VTB-konnte-zum-Problem-fur-deutsche-Einlagensicherung-werden-39641953/
Was ich am „Umbuchung abgelehnt“ Schreiben nicht verstehe:
Wenn ich jetzt nochmal bestätige, dass ich den Betrag haben möchte, werden dann Vorschusszinsen fällig oder gibt es den Betrag dann erst in 3 Monaten?
Vorschusszinsen bei 10 k und 3% wären 75 €, korrekt? Die werden dann von meinen Zinserträgen abgezogen, auch korrekt?
Ähm, ich meine natürlich 18,75 €
Ich habe soeben mit der VTB telefoniert, aufgrund der Ablehnung meiner Umbuchung (mehr als 2k€):
Sie behauptet, dass die Führungsetage entschieden hat, dass Gelder seit Montag nicht mehr direkt (und vorschusszinsfrei) ausgezahlt werden.
Welches Geld kann sofort fließen? Nur 2000€ je Flexkonto ist monatlich abführbar.
Welches Geld fließt nach Einhaltung der Kündigungsfrist (3 Monate)? Der gekündigte Teilbetrag (20 Euro müssen mindesten weiter auf dem Flex stehen bleiben), oder wenn ich heute die Kontoschließung veranlasse.
Das bedeutet, ich kann auch nicht durch sofortige Kündigung des Flex-Kontos „heute“ an mein Geld (Widerspruch zum Onlinebanking – ich weiß).
Kann man über Gelder (über 2000 Euro) sofort verfügen mittels Zahlung der Vorschusszinsen (1/4 des Zinssatzes)? Nein, das ist aktuell nicht möglich.
Ich gebe hier nur das Telefonat wieder!!
Danke.
Tatsächlich … Sonderbedingungen für Sparverkehr:
Vorschusszinsen:
Ein Anspruch auf vorzeitige Verfügung besteht nicht […]
Ja so ist das auch – aus Sicht der VTB – einleuchtend. Man verhindert mit dieser Entscheidung damit in erheblichem Maße Kapitalabflüsse in kürzester Zeit und damit – VIELLEICHT – noch seoben die Insolvenz. Persönlich glaube ich dies jedoch nicht.
Natürlich aber ist diese Entscheidung der Führungetage rechtlich gesehen
nicht korrekt wenn zum Zeitpunkt der Beauftragung der Überweisung/Umbuchung vom Flex aufs Tagesgeldkonto ( bei mir am 28.2. um 7.30 Uhr ) diese Regelung faktisch noch in Kraft war und im Konto nicht sichtbar / nicht daruf hingewiesen wurde. Es bestand zu dem Zewitpunkt noch die alte Regelung. Hier wäre sicherlich eine Rückfrage bei der BaFin ob dies alles so korrekt gelaufen ist möglich.
Damit man also so schnell wie möglich an einen Betrag über 2000€ kommt wäre also faktisch nur die Insolvenz der Bank und die Ausrufung des dann ja die Feststellung des Einlagensicherungsfalles die einzigste Lösung.
Da meine letzte Umbuchung abgelehnt wurde, habe ich eben über „Mitteilung schreiben“ den Betrag gekündigt. Das ging jedenfalls früher mal.
Greift der Einlagensicherungsfall bei der Sberbank auch für die aufgelaufenen Zinsen ?
Und wenn ja geht das auch automatisch wie die Auszahlung des Guthabens ?
Ja, aufgelaufene Zinsen werden exakt so behandelt wie die ursprünglichen Einzahlungen. Noch nicht fällige, zukünftige Zinsen sind natürlich nicht abgedeckt.
Bei der Kaupthing Pleite 2008 (nicht vergleichbar) hätte ich die Zinsen separat beantragen müssen. Der Aufwand für die Einlage hatte mir damals gereicht.
Die zahlen ja 1/4 jährlich die Zinsen aus. Deswegen erscheinen die noch nicht im Konto. Ist zwar keine Große Summe, aber wenn es geht würde ich schon haben wollen….
1/4 jährliche Zinsen nur beim Tagesgeld, beim Flexkonto jährlich. Oder Flekonto auflösen, dann werden die ja auch fällig.
Bei Sberbank 1/4 jährlich. Grade mal nachgesehen. Konto Login ist nicht mehr möglich. Der Geschäftsbetrieb wurde eingestellt.
Habe ja am ersten Tag das Tagesgeld abgezogen, hatte das aber wieder in Frage gestellt als es die 0,5% ab. Ja so blöd kann ein Mensch sein, habe aber davon abgesehen aufgrund der Unsicherheit…
Sorry, hatte übersehen, dass du Sber nicht VTB meinst.
Ich bekomme beim Versuch das Online-Banking aufzurufen die Meldung, dass das Zertifikat abglehnt wurde und keine sichere Verbindung hergestellt werden kann :/ In allen Browsern und auf beiden Rechnern.
Ich nicht.
Jetzt gehts bei mir auch wieder 😀
Zu den Zertifikaten: Das ist ganz interessant. Guckt euch doch mal das aktuelle Zertifikat der VTB an – es ist ein ab heute geltendes, kostenloses Zertifikat von Lets Encrypt. Normalerweise haben Banken ein Extended-Validation-Zertifikat, das nicht ganz so einfach zu bekommen ist und teuer ist – es werden diverse Dinge geprüft, bevor Zertifizierungsstellen ein EV-Zertifikat ausstellen. Bis vor ein paar Jahren wurden Verbindungen mit EV-Zertifikaten in den Browsern noch besonders gekennzeichnet.
Mal angenommen, es gelingt jemanden, die Domain der VTB zu kapern und Zugriff auf das DNS zu bekommen – dann kann dieser jemand ganz einfach ein Lets Encrypt-Zertifikat klicken.
Das ist sicher nicht passiert. Trotzdem ist es seltsam, dass die VTB kein richtiges Zertifikat mehr hat; haben die kein Geld mehr, um ein Zertifikat zu beantragen? Haben die einfach den Ablauf des Zertifikates verpennt und nicht rechtzeitig verlängert? Ist durch irgendwelche der Sanktionen das bisherige Zertifikat ungültig geworden? Keine Ahnung, werden wir auch kaum erfahren. Man müsste das gestrige Zertifikat kennen.
Hallo Peter,
ich hatte gleich heute morgen, als die Berichte über Webseiten-Probleme auftauchten, das Zertifikat von vtbdirekt.de untersucht. Dabei kam ich noch ohne Probleme auf die Seite, vermutlich kam das Zertifikat allerdings aus meinem Browser-Cache, ich hatte gestern den VTB-Blog bzgl. „bei uns ist ihr Geld sicher“ gelesen. Leider habe ich keine Screenshots gemacht, aber ich erinnere mich genau, dass das Zertifikat noch mehrere Monate gültig war und von einer US-Firma (evtl. Thwarte?) signiert war.
Nun gut, dachte ich, kann ich das Problem nicht nachvollziehen. Dann kam Nachmittags im Wertpapier-Forum die Meldung „geht wieder“. Da dachte ich mir, schaust du mal – und war sehr erstaunt, dass ich jetzt eben nicht mehr draufkam, weil Zertifikat zurückgezogen. Dann habe ich CTRL-F5 zum erzwungenen Neuladen versucht – und es ging, jetzt aber mit einem let’s-encrypt-Cert, welches von meinem Browser als „für Verschlüsselung gültig, aber Status nicht prüfbar“ markiert wurde. Das Cert war irgendwie unvollständig, es scheint die nächste Cert im Pfad, die R3-Signierung, ist abgelaufen – aber mir ist bekannt, dass es da irgendwelche Tricks mit zwei Signierpfaden gibt, um alte Browser und OS’e zu unterstützen, deshalb weiß ich nicht genau, ob ich mich da in der Aussage irre.
Jetzt, während ich dies hier schreibe, rief ich nochmal vtbdirekt.de auf – und noch immer wird das let’s-encrypt-Cert als nicht sicher angezeigt. Wenn ich dagegen vtb-direktbank.de aufrufe, dann geht es, und es ist ein ganz neues Cert von heute drin, von der deutschen Firma D-Trust GmbH.
Meine Vermutung ist also: ja, das bisher vorhandene SSL-Cert wurde wegen RUS-Sanktionen von der ausstellenden Firma gesperrt, daraufhin versuchte man es im Eiltempo mit einem let’s-encrypt-Cert, das scheiterte aber offenbar teilweise, und jetzt hat man heute nochmal „richtige“ Certs von einer deutschen Firma gekauft, die verstanden hat, dass VTB Deutschland eben nicht VTB Russland ist und somit nicht sanktioniert wird.
Ach Mensch, paar Google-Suchen später: heutzutage kann man doch alles online nachprüfen. Dank dem tollen (kostenlosen) Dienst von ssllabs.com/ssltest/ kann man – zum jetzigen Zeitpunkt – nachvollziehen:
ssllabs.com/ssltest/analyze.html?d=vtb-direktbank.de
# Das Zertifikat ist von heute, noch 1 Jahr gültig, Signaturpfad vollständig, Bewertung A+
# ABER es erfolgt eine HTTP-Umleitung auf www. vtb-direktbank.de
ssllabs.com/ssltest/analyze.html?d=www.vtb-direktbank.de
# Das Cert wäre eigentlich noch bis 12. August 2022 gültig, jedoch wurde das Cert vom Aussteller QuoVadis Europe zurückgezogen – somit Bewertung F, kein Browser wird diese Seite freiwillig öffnen
ssllabs.com/ssltest/analyze.html?d=vtbdirekt.de
# LetsEncrypt-Cert von gestern, noch drei Monate gültig, Signaturpfad ist aber unvollständig, daher Browser-Warnung, Bewertung B
# Zwangsumleitung auf www. vtbdirekt.de
# Übrigens gehostet bei Amazon in der Zone eu-central-1
ssllabs.com/ssltest/analyze.html?d=www.vtbdirekt.de&s=18.196.6.190
# Ebensfalls LetsEncrypt, ebenfalls unvollständig, ebenfalls nur B
ssllabs.com/ssltest/analyze.html?d=banking.vtbdirekt.de
# Ebensfalls LetsEncrypt, ebenfalls unvollständig, ebenfalls nur B
# Zahlreiche sehr interessante Alias-Namen, für die das Cert ebenfalls gültig ist
Fazit, glaube ich: vtbdirekt.de dürften die allermeisten Browser ablehnen, vtb-direktbank.de/banking-private/entry dagegen müsste klappen.
Danke euch für die Infos. Sehr interessant 🙂
So, wie einige hier und auch in anderen Foren unermüdlich versuchen, das Ende der VTB herbeizureden, könnte man auf die Idee kommen, dass es sich dabei um westliche Trolle handelt, die die Anleger zu panischen Geldabzügen bewegen wollen, um ihre Prophezeiung zu erfüllen. 😀
Der einzige Troll hier bist du selbst …
Naja, jeder, der egoistisch sein Geld abzieht, erhöht damit für die anderen Kunden die Ausfallwahrscheinlichkeit der Bank.
Über die 2,5 % Zinsen auf den Flex-Konten haben sich aber alle gefreut – warum sollte man das also für die anderen kaputtmachen?
Es ist die klassische Tragik der Allmende und so gesehen ist an dem Kommentar schon was dran.
also ich finde: bei Geld, das man sich vom Mund abgespart hat, darf man ruhig egoistisch sein und schnell handeln, da ist nichts Verwerfliches dran ——warum erst auf die Einlagensicherung warten ??
Weil die Einlagensicherung möglicherweise gar nicht einspringen müsste, wenn keine kritische Masse an Kunden ihr Geld abziehen würde.
und wenn doch ? wer hat dann den Schaden ? wer muss auf sein Geld warten ? Festgeld oder die Börse hat mMn grundsätzlich nichts Ethisches oder Karitatives
Gemäß § 14 (3) EinSiG erhalten Kunden innerhalb von sieben Tagen nach Feststellung des Entschädigungsfalles ihr Geld. Ich finde nicht, dass eine Woche ein Zeitraum ist, bei dem man sich großartig übers „Warten“ echauffieren könnte. Aber ist vielleicht nicht jeder so geduldig.
btw: bei Greensill wurde am 16.03. 2 0 2 1 der Entschädigungsfall festgestellt, letzte Woche bekam ich die Information, dass das Geld jetzt ( 03/2022) ausgezahlt wird
Das ist natürlich krass, wenn Theorie und Praxis soweit
auseinanderliegen. Woran lag’s?
Probleme mit der Zuordnung der korrekten Bankverbindung , hat sich ewig hingezogen 🙁
Einerseits ist da was dran, andererseits reagiert man eben ganz rational auf die Geldabzüge der anderen. Ein Teufelskreis.
Ich habe heute eine Nachricht im Online-Banking, dass sie meinen Auftrag vom Sonntag (Umbuchung vom Flex) nicht durchführen und verweisen auf die regulären Bedingungen. Ich habe darauf geantwortet und auf den dort noch am Sonntag stehenden Text verwiesen, dass es kein der Auszahlung derzeit keine Beschränkung gibt. Mal sehen, ob das was bringt…
Hattest du 20 € (Mindesteinlage) oder mehr auf dem Flexkonto gelassen oder alles umgebucht?
In einem Forum hat das auch jemand so berichtet, Nils.
Wie schon erwähnt, beim Formular Konto auflösen steht noch der Verzicht auf die Kündigungsfrist.
Ich hatte deutlich über 20 Euro übrig gelassen. Und umgebucht wurde nichts, auch nicht die 2.000 Euro.
Hey Nils, hat die VTB dir die komplett Summe verweigert auf das TG auszuzahlen, oder haben sie wenigstens 2000 Euro umgebucht?
2000 sind ja in jedem Monat Vorschusszinsfrei möglich.
Haben nichts umgebucht.
Die Mail habe ich jetzt auch. Auch im Formular „Konto auflösen“ ist der Hinweis bzgl. keiner Kündigungsfrist jetzt weg. 32 k konnte ich abziehen, wovon 8 noch unterwegs zum Giro sind.
Vor ein paar Tagen habe ich nun statt einer Antwort plötzlich das Geld dann doch auf dem Tagesgeldkonto gehabt und es mir auch schon auf mein Girokonto geholt. Die Beschwerde hatte also Erfolg. Puh! 🙂
Mir sitzt die Commerzbank mit Nacken und möchte ab 50000€ Negativzinsen von mir. Das fehlt mir noch ..
Darum habe ich jetzt zum “ Geld parken “ ein Tagesgeldkonto (0,10 % ) bei der Varengold beantragt. Alternativ habe ich noch ein Konto bei der NIBC Bank
und werde hier auch Geld parken etwas in das Flex 30 Konto auch zu 0,10%
einzahlen.
@ Bartlett:
Bei modern-banking steht für Varengold Neukunden: 0,075%
für die ersten 2.500,00 Euro gibt´s nichts an Zinsen, vielleicht darum
Haha. Der war gut…
Ihre Vorteile im Überblick
Zinssatz – von 2.500 – 50.000 Euro:
0,10 % p.a.
Webseite der Varengold Bank
Naja eben. Bei Varengold gibt es für die ersten 2500 Euro keine Zinsen. Erst ab Einlage 2500 bis 50000 gibt es 0,1% – und zwar ohne die ersten 2500.
Bei modern-banking ist beim Aufruf der Tagesgeld Vergleichs-Seite standardmäßig 10.000 Euro Einlage gewählt. Gerechnet auf die Gesamteinlage ergibt sich somit 0,075%.
Dennoch: zum Parken von bis 50.000 Euro ein brauchbarer Weg.
Werden die ersten 2500 nicht verzinst, oder wie?
Oder anders: Habe ich da nach 1 Jahr mit 10000 € da dann 10 € oder nur 7,50 (wie modern-banking) schreibt?
Genau, die ersten 2500 Euro werden nicht verzinst. Nach einem Jahr mit 10000 hast du also rund 7,50 Zinsen – abzüglich Steuer. Theoretisch noch von Vorteil: Zinszahlung monatlich, also Zinseszins, aber bei den Zinsen heutzutage nicht relevant.
Für frühere Varengold-Sparer könnte dieser Erste-2500-Ausschluss ungewohnt sein, denn früher gab es für die immer wieder verlängerten Zinsgarantien (zuletzt die „Geburtstags-Aktion“ mit 0,26% bis 24.8.2021) Zinsen auf die Gesamteinlage. Das ist jetzt passé, evtl. ein kleiner Trick, um bei Zinsvergleichen, die nur den Zinssatz angeben und nicht nachrechnen wie modern-banking, vorne zu stehen.
So ist das. Ich war schon mal 2014/2015 bei Varengold und da gab es das nicht mit den bis 2500 € keine Zinsen. Scheint also später eingeführt worden zu sein.
Auf jeden Fall ist Varengold damit für mich raus und ein Großteil des Geldes wandert vorrübergehend erstmal zur NIBC . Da gibt es ab dem 1€ die 0,10% beim Mehr.Flex30 , 0,13% bei Flex 60 oder 0,15% beim Flex 90.
Hatte gestern abend mal 1€ zur Probe an Varengold überwiesen . Zinssatz im Tagesgeldkonto war bisher dort nirgendwo erkenntlich. Erst mit der Buchung des € heute früh steht dort :
Tagesgeld EUR
Zinssätze:
0.000 % >= 0,01 EUR
0.100 % >= 2.500,00 EUR
0.000 % >= 50.000,00 EUR
Uff. So ein klein bisschen Gelassenheit schadet nicht, erst recht nicht bei größeren Geldanlagen in volatilen Zeiten.
Mal kurz nachgerechnet:
* 50.000 bei 0,1% bei der jährlichen Zinszahlung von NIBC-Mehr.Flex30 ergibt 50 Euro Zinsen (ggf. abzgl. Steuer).
* 50.000 (abzgl. der ersten 2.500) bei 0,1% bei der monatlichen Zinszahlung von Varengold ergibt 47,52 Euro Zinsen (ggf. abzgl. Steuer).
Positiv: 2,48 Euro mehr Zinsen bei NIBC.
Negativ: Kündigungsgeld 30 Tage.
„Auf jeden Fall ist Varengold damit für mich raus“…
Einfach mal tief durchatmen. Zwa Euro fuffzisch, das sind was, zwei Liter Milch in einem Jahr?
Ach ja: man kann sich – mit noch längerer Kündigungsfrist – auch mehr Zinsen erkaufen: 65 Euro (plus 17,48) bei Flex60, 75 Euro (plus 27,48) bei Flex90. Muss halt jeder selbst wissen, ob er täglich verfügbar will oder mehr oder weniger lange Frist.
VTB Direct Webseite nicht mehr erreichbar. Bei Finanztest wird berichtet, dass Überweisungen an die VTB Direct wieder zurückkommen bzw. nicht ausgeführt werden.
Hast du das vorm Schreiben geprüft? Ich komme jedenfalls ohne Probleme ins Onlinebanking und auf die Webseite.
Bei Flexkontoauflösung steht weiterhin der Hinweis, dass dies Vorschusszinsfrei funktioniert. Dieser Hinweis wurde mittlerweile bei der Umbuchfunktion deaktiviert.
Ich hoffe, dass die VTB nicht auf die lustige Idee kommt Vorschusszinsen auf meinen am Montag gesetzten, aber noch nicht durchgeführten Auftrag zu erheben.
Bis mindestens 28.02.22 14 Uhr stand der Hinweis auch bei der Umbuchung noch da.
Meine Umbuchung habe ich am Montagabend vom Tagesgeld aufs Giro überwiesen (gebucht 28.02., Valuta 01.03.). Sie wurde zwar vom Tagesgeldkonto abgebucht, ist aber bisher nicht auf dem Girokonto angekommen.
Die VTB hat eine Seite zur Einlagensicherung geschaltet:
https://www.vtbdirekt.de/service/einlagensicherung/