Nicht einmal zwei Monate ist es nun her, dass die „ethische“ Noa Bank die Annahme von Neukunden für ihr Tagesgeld stoppte. Grund war damals, dass der Kundenzuspruch – vermutlich auf Grund des guten Zinsatzes von 2,2% und dem „ethischen Anstrich“ der Bank – schlicht zu groß war. Und zwar so groß, dass die Bank weitaus weniger Kredite vergeben konnte als sie Einlagen von Kunden bekam, sodass ein großes Ungleichgewicht entstand. Für Bestandskunden war es jedoch weiterhin möglich, das Guthaben aufzustocken. Und das taten sie auch, sodass die Einlagen seit dem Neukunden-Stopp dennoch von 230 auf 290 Millionen Euro stiegen. Daher, so teilte die Noa Bank ihren Kunden gestern Abend per E-Mail und im Unternehmens-Blog mit, werden ab sofort auch von Bestandskunden keine neuen Einzahlungen mehr angenommen. Lobenswert an diesem Schritt finde ich, dass die Noa Bank diesen Weg geht, und nicht versucht, einen Teil der Bestandskunden mit einer Zinssenkung zu „vergraulen“. Dennoch kommt die Noa Bank somit für Tagesgeld-Kunden nicht mehr in Frage, da man ja schlicht kein neues Geld mehr anlegen kann.
Auch in diesem Zusammenhang kann ich – wie in vielen anderen Beiträgen auf dieser Seite – aktuell die Bank of Scotland empfehlen. Sie bietet neben einem Zinssatz von 2,0% außerdem noch eine Neukunden-Prämie in Höhe von 20€. Zum Angebot der Bank of Scotland gelangt ihr hier. Außerdem interessant: 2,1% für bis zu 10.000 € bei der DAB Bank für fast ein Jahr lang garantiert.
Also von all den Kommentaren aufm noa Bank Blog bisher ist der vom Maximilian wohl der brisanteste:
„=> Vereinbarungen zum Tagesgeldkonto, Punkt 5. :
“Einzahlungen sind in jeder Höhe, … möglich.”
=> AGB – Grundregeln für die Beziehung zwischen Kunde und Bank, Punkt 1. (2) Änderungen :
“Änderungen dieser Geschäftsbedingungen und der Sonderbedingungen werden dem Kunden spätestens zwei Monate vor dem vorgeschlagenen Zeitpunkt ihres Wirksamwerdens in Textform angeboten. …”
Wenn Sie also das TG neu gestalten wollen, indem Sie den möglichen Einlagebetrag deckeln oder
keine neuen Einzahlungen mehr zulassen wollen, so ändern Sie bitteschön Ihre Produktbeschreibung
und erfragen Sie dann meine Kundenzustimmung zu den geänderten Bedingungen (s.o.).
Ich werde mir dann binnen zwei Monaten überlegen (während die bisherigen Vereinbarungen weiter gültig sind), ob ich noch ein solches abgeändertes Konto bei der noa bank möchte oder lieber nicht mehr !“
Ich hatte da ja auch ein Konto eröffnet, dann aber mit einer größeren Einzahlung gezögert. Hat mich mein Gefühl doch nicht getäuscht, dass die Bank nicht so richtig solide und verlässlich ist… – bleibt nur zu hoffen, dass es bei der Noa Bank nicht zu NOCH GRÖSSEREN Problemen kommt und man im Endeffekt die Einlagensicherung in Anspruch nehmen muss…
Die NOA Bank sollte mal einen Blick in die AGB werfen.
Lustig, das Ganze, so lange man kein Kunde dort ist.
Kunden, auch bei Noa, haben aber eine Geschäftsbeziehung zu der Bank, die diese nicht einseitig nach Belieben ändern kann.
Wenn es auch banal klingt, es ist tatsächlich so, daß man auf ein Tagesgeldkonto bei noa beliebige Summen einzahlen kann, die Geschäftsbedingungen der Bank sehen kein Limit vor. Und das kann die Bank bei Bestandskunden nicht einseitig ändern, sie muß es mit dem Kunden entweder vereinbaren (d.h. dieser müßte um Zustimmung ersucht werden) oder sie müssen dem Kunden kündigen. Das können sie, es gibt aber hierbei eine Mindestfrist zu beachten von 6 Wochen.
Kontokündigungen seitens einer Bank, weil sie mit dem eingeworbenen Kundengeld nicht umgehen kann, wären aber ein absolutes Novum in der deutschen Bankengeschichte, und die verheerende Öffentlichkeitswirkung wird jede Bank scheuen. Außer anscheinend Noa, die sind ‚irgendwie anders’…
Noa hat also mit der Ankündigung, keine neuen Kundeneinlagen mehr hereinnehmen zu wollen auf der einen Seite die Kundschaft verschreckt und irritiert, und auf der anderen Seite gegen die eigenen Geschäftsbedingungen verstoßen. Das ist nicht ‚irgendwie anders als die anderen Banken‘, sondern schlicht Vertragsbruch.
Wer einer solchen Bank jetzt noch vertraut, muß schon sehr mutig sein.
Es ist ja klar, daß es einen vollkommen legalen Weg gäbe, die Kundeneinlagen zu reduzieren. Noa müßte schlicht den variablen Zinssatz unter die 2,2% absenken auf einen Satz, den sie mit ihrem Kreditgeschäft auch ‚verdienen‘ kann.
Dann würden ganz automatisch die Kundengelder wieder abfließen, und zwar zu den Banken, die solche Zinsen auch erwirtschaften können oder die, um Neukunden zu gewinnen, aus anderen Bereichen eine begrenzte Zeit lang zu begrenzten Konditionen (Einlagehöhe) einen höheren Zinssatz subventionieren und daher anbieten können.
Da gibt es z.B. Cortal Consors, mit 3,2%, für Neukunden, Limit je Kunde sind 25.000 Euro, dieser Zinssatz ist ganz sicher subventioniert. keine Bank kann derzeit im Tagesgeldbereich mehr als 3,2 % irgendwo refinanzieren. Solange die Bank den Zinssatz korrekt zahlt und sich an die eigenen Spielregeln hält (Consors tut das) kann es dem Kunden egal sein.