Gestern erreichte nun auch die Tagesgeldkunden von MoneYou eine Info-Mail über eine bevorstehende Zinssenkung. Zu Donnerstag, 18. April 2013, geht es demnach herunter von bislang spitzenmäßigen 1,75 Prozent auf dann nur noch 1,55 Prozent.
Auch mit dem neuen Zinssatz wird die Bank aber weiterhin zur Spitze der Vergleiche gehören.
Andere Banken legten bereits vor
Denn zuletzt senkte wieder eine ganze Reihe von Top-Anbietern die Tagesgeld-Zinsen. Daher kommt auch der Zinsrückgang bei MoneYou nicht wirklich überraschend. Im Gegenteil: Es war bereits erwartet worden, lediglich über die Höhe des Rückganges wurde spekuliert (unter anderem in den Kommentaren dieses Blogs ;)).
Mit 0,2 Prozentpunkten fiel der Rückgang ordentlich aus, entspricht aber auch dem, was die Konkurrenz so vorlegte. Insofern gibt es für Bestandskunden von MoneYou keinen richtigen Grund zu wechseln. Denn viel mehr ist bei anderen auch nicht zu holen.
Auch Festgelder werden um 0,2 Punkte gesenkt
Übrigens werden (fast schon „traditionell“) im gleichen Zuge auch die Zinsen auf die Festgeldkonten der Bank gesenkt: Bei zwölf Monaten geht es runter von 1,9 auf 1,7 Prozent und bei sechs Monaten von 1,8 auf 1,6 Prozent.
Neukunden werde es nicht mehr rechtzeitig schaffen, noch ein Festgeldkonto zu alten Konditionen zu eröffnen. Bestandskunden hingegen können aber bis einschließlich 17. April noch ein Konto zu den alten Konditionen eröffnen. Wer also schon Kunde bei MoneYou ist, dort auch Geld liegen hat und auf dieses für die nächsten Monate verzichten kann, für den kann es sich lohnen, noch schnell zuzuschlagen.
Vielen Dank übrigens für die zahlreichen Leser-Hinweise auf diese Zinssenkung!
Es ist nur noch die Frage der Zeit wann die Leitzinsen wieder in Höhe schiessen. Dann kommt die Krise wieder.
Wobei man auch was anderes sehen muss:
„Früher“ (d.h. vor der Finanzkrise) waren die Spitzenanbieter beim Tagesgeld mehr oder weniger auf Leitzinsniveau (wenn ich mich richtig erinnere, damals hatte ich weniger Geld zum Anlegen und habe daher weniger drauf geachtet…).
Zur Zeit liegen wir immer noch deutlich drüber. Von daher könnte man auch einfach eine „Normalisierung“ in der Zinssenkungswelle sehen…
Ja, es wird immer schwieriger überschüssiges Geld noch Inflationssicher anzulegen ohne zu große Risiken einzugehen und mit der Anlagedauer flexibel zu bleiben. Wenn der Zinsverfall so weiter geht, dann horten bald alle wieder Ihr geld unter der Matratze…
Früher haben die Banken wenigstens noch auf eine Leitzinssenkung gewartet und dann die Zinsen gesenkt mit der Begründung, der Leitzins sei ja so niedrig. Nachdem der Leitzins jetzt kaum noch weiter sinken kann und die EZB signalisiert hat, dass sie den Leitzins erst mal nicht weiter anrühren möchte, ist die Begründung nur noch ganz nebulös „die aktuelle Marktsituation“. Eigentlich gibt es keinen Grund zur Zinssenkung, und an der Marktsituation sind die Banken selbst ja nicht ganz unschuldig.
Wahrscheinlich könnten die Banken einfach sagen „Wir sitzen auf mehr billigem Geld als wir brauchen. Kredite an andere Banken vergeben wir nicht mehr, und Kredite an Endkunden gibt es sowieso nur noch, wenn sie so viele Sicherheiten vorweisen können, dass sie den Kredit eigentlich nicht brauchen. Also bitte… Bleibt weg mit Eurer Kohle!“
„Schwierige Marktsituation“ klingt aber zugegebenermaßen etwas netter.
Auf jeden Fall wäre es interessant, mal zu schauen, wie die Zinsen sich entwickeln, wenn viele Tagesgeld- und Sparbuchkunden zeitgleich ihr Geld abziehen würden. Vielleicht stellen die Banken dann fest, dass sie doch nicht komplett ohne die Kundeneinlagen auskommen. Die Banken scheinen sich einfach zu sicher zu sein, dass die Kunden zu faul sind, um zu wechseln. Außerdem erinnert die aktuelle Zinssituation mich an die Preise an den Tankstellen. Die Tankstellenketten sprechen sich zwar nicht direkt per Email oder Telefon ab, aber wenn eine Kette die Preise erhöht, ziehen die anderen automatisch nach. Die Menschen müssen ja tanken. Und wenn die Preise überall hoch sind, verteilen sich die Kunden eben gleichmäßig. Die Option, nicht zu tanken, haben die meisten nicht dauerhaft. So ähnlich scheint es momentan auch mit den Banken zu laufen, nach dem Motto „Wenn alle Banken die Zinsen senken, haben die Kunden keinen Grund, die Bank zu wechseln“.
Da hilft eigentlich nur, den Banken einen Denkzettel zu verpassen und dennoch zu wechseln. Die einzige Lösung ist da tatsächlich nur noch Zinshopping, schon bei kleinsten Senkungen oder eine organisierte Aktion der verärgerten Bankkunden 😉
Auch die Renault Direct Bank senkt ab dem 22.04. für Neukunden den Zinsatz auf 1,65%. Bestandskunden bekommen die bisherigen 1,85% bis Ende August garantiert. So wurde es mir gerade von der Bank per Mail mitgeteilt.