Kurz gemeldet: Diverse Zinssenkungen

Ich kann es kaum noch verhehlen: Auch bei mir persönlich ist in Sachen Tagesgeld die Luft etwas raus. Die Zinsen sind niedrig und selbst auch nur halbwegs attraktive Aktionsangebote für Neukunden sind absolute Mangelware. So kommt es, dass ich auch diesen Blog hier zuletzt etwas vernachlässigt habe.

Daher will ich nun mit diesem Artikel ein paar ausgewählte relevante Zinsänderungen der letzten Zeit zusammenfassen, um meiner „Chronisten-Pflicht“ zumindest halbwegs nachzukommen (einige Zinssenkungesschritte habe ich dabei leider übersprungen – ich stelle jeweils nur den aktuellen Zinssatz dar).

Zinsen auf breiter Front im Sinkflug

Den Anfang mache ich mit der TF Bank. Diese flog die ganze Zeit für die meisten unter dem Radar, bot aber für heutigen Zeiten ordentliche Tagesgeldzinsen an. Diese senkte sie nun auf 0,15 Prozent. Damit gehört sie aber noch immer zu den besten Anbietern. Knapp dahinter liegt die Ikano Bank, die mit ihrem „krummen“ Zinssatz von 0,14 Prozent mal wieder etwas aus der Reihe tanzt. Ebenfalls einen krummen Zinssatz bietet nun mit 0,11 Prozent die akbank.

Die Opel Bank zahlt derzeit sogar noch einen Haquch weniger: Sie senkte auf 0,10 Prozent. Den gleichen Zinssatz zahlt inzwischen auch die Bank11. Ebenso der langjährige Spitzenreiter Renault Bank Direkt, der inzwischen auch seine Neukunden leider nicht mehr begünstigt. Und auch die Bank of Scotland sowie die PSA Direktbank reihen sich mit dem gleichen Zinssatz in diese Riege ein.

Die NIBC Direkt gehörte ebenfalls lange Zeit mit zu den Besten. Sie zahlt inzwischen sogar nur noch 0,05 Prozent. Bei der VTB Direkt ging es gleich richtig steil bergab, nämlich auf 0,02 Prozent.

Andere Konten verschwinden gleich ganz

Der Direktversicherer Cosmos Direkt nahm sein Tagesgeldkonto, bei dem er quartalsweise einen Zinssatz garantierte, gleich ganz aus dem Programm, sodass es nicht mehr eröffnet werden kann. Und auch die Rabo Direct macht ernst und beendet zum Jahresende in Deutschland gleich ihr ganzes Privatkundengeschäft. Bis dahin zahlt sie aufs Tagesgeld mikrige 0,01 Prozent.

Wer ist derzeit der „Beste“?

Tja, und was ist nun derzeit das beste Tagesgeldkonto mit Kontoführung nach deutschem Recht (also der Möglichkeit, einen Freistellungsauftrag für die Zinserträge zu stellen)? Nach meinem Kenntnisstand die Sberbank Direct. Sie zahlt 0,20 Prozent. Immerhin…

Update vom 14.08.2021: In den Kommentaren erhielt ich den Hinweis, dass auch die Sberbank ihre Zinsen senkt, nämlich auf 0,15 Prozent. 🙁

Hoffen wir auf bessere Zeiten…

PS: Vielen lieben Dank für eure unermüdlichen Hinweise auf viele Zinssenkungen in den Blog-Kommentaren!

30 Gedanken zu „Kurz gemeldet: Diverse Zinssenkungen

  1. Hallo Nils
    Ich denke du kannst diesen Blog langsam einstellen. Bei einer Inflation von 4 Prozent ist eine Anlage auf Tagesgeld mit 0,15 Prozent wenig sinnvoll.
    Mehr ist ja im Moment nicht zu bekommen und kein Ende in Sicht

    1. Wenn man die Schlagzahl bzgl. der Artikel hier sieht, ist er ja praktisch fast schon eingestellt. 🙁
      Ich habe ja die Hoffnung, dass es irgendwann mal wieder was wird. Aber wie es aussieht, ist das ganz, ganz ferne Zukunftsmusik.

      1. Hey Nils,

        nicht aufgeben! Es ist immer noch besser, sein Geld bei einem extrem kleinen positiven Zins auf einem Tagesgeld zu parken und somit Geldbewegungen auf dem Girokonto zu generieren, als auf dem Girokonto zu lassen und somit Kontogebühren und evtl. gar Strafzinsen zu zahlen.

        Wir hatten in einem anderen Thread (den ich nicht finde, weil die Suchfunktion keine Kommentare erfasst, schnüff – aber gefühlt vor rund einem Jahr?) ja mal begonnen, andere Anlageformen zu diskutieren, z.B. ETF. Da gibt es ja inzwischen Dank VTB Invest und Weltsparen Robo (ehem. WeltInvest) Produkte, die zumindest ich als sehr einfach, günstig und trotzdem gewinnbringend erachte, bei vertretbarem Risiko. Gerade hatten wir ja die Corona-Krise („hatten“ nur im finanziellen Kontext, dort scheint sie ja schon vorbei, real leider noch „haben“) – die hat wunderbar bewiesen, dass die Strategie „(aus)halten auch bei Turbulenz“ erfolgreich ist, schon wenige Wochen nach Kurssturz war die Erholung da, nach 7 Monaten war bei mir wieder der vor-Corona-Wert erreicht.

        Nils, du hattest damals „versprochen“ (eher lose zugesagt), auch mal in diese Richtung einen Artikel zu schreiben. Mach‘ doch mal! 😀 – Oder alternativ, falls du dich nicht sicher genug fühlst in dem Thema: mach einfach einen Anreißer-Artikel zum Thema und fordere deine Leserschaft auf, ihre Konzepte in diesen flauen Zeiten zu teilen. Ich bin sicher, da kommen viele gute Ideen zusammen, und dank dediziertem Artikel finden wir die auch wieder.

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        1. Hier die wahrscheinlich gesuchten Kommentare:
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            1. Uwe, wenn ich das richtig sehe, ist das strenggenommen nicht von der DKB selbst, sondern von Solidvest = DJE Kapital AG. Ich hatte mir das kurz angeschaut mit der Hoffnung, dass man dann bei DKB als „Aktivkunde“ geführt würde, dem ist aber nicht so.

          1. Jepp, danke dir, ich hatte den site:-Tag inzwischen auch genutzt und hier denselben Link gepostet, aber der Eintrag ist noch nicht von Nils freigeschaltet, weil ich den xxx-Trick vergaß.

            1. Also am einfachsten kauft man einen ETF auf den MCSI All Country World und vergisst das Geld einfach für 5-10 Jahre. Das ist besser als die ganzen Robo Advicer und Konsorten. Parallel hat man kurzlaufendes Festgeld (bis max. 2 Jahre) als Ausgleich. Seinen persönlichen Mix aus Risiko und Sicherheit generiert man sich selbst. Damit ist durchaus eine Rendite in Höhe der Inflation oder besser erzielbar. Nachweislich. Das Geld sollte man aber auch diesen Zeitraum nicht unbedingt brauchen.

    1. Das ist echt ein Novum, dass eine Bank sich darauf verlegt, lieber Provision zu kassieren, dafür dass an andere Banken bzw. das Portal vermittelt wird, statt die Kunden selbst zu bedienen. Man scheint also in absehbarer Zukunft nicht daavon auszugehen, wieder nennenswerte Guthabenzinsen anzubieten. Kein schönes SIgnal. 🙁

    2. Hallo zusammen,

      es gibt Neuigkeiten zur Mercedes-Benz-Bank. Hier werden die Anlage-Angebote komplett eingestellt. Alle Bestands-Festgelder werden nach Ablauf ausbezahlt, Neuanlage und Verlängerung sind nicht mehr möglich. Bestands-Tagesgelder werden schrittweise gekündigt, sofern noch Festgelder bestehen nach deren Ablauf.

      Info: https://mercedes-benz-bank.de/content/mbbank/de/landingpage/einlagen.html?csref=_email_newsletter_mbb_einstellung-einlagen_20220527

  2. Ich gehöre auch noch zu den glücklichen 5.000 Kunden von Varengold.de und kann ansonsten noch die OpenBank empfehlen mit 0,25 %. Mehr ist derzeit nicht zu holen. Für mich stellt sich die Frage, wie lange es noch Zinsen gibt im Tagesgeldbereich.

    1. Oh, das ist wirklich was feines. Glückwunsch zum Angebot bei Varengold! 😉

      Open Bank ist leider mit Kontoführung nach spanischem Recht und somit ohne Möglichkeit eines Freistellungsauftrages (was aber kein Hinderungsgrund sein muss).

        1. Ja, aber „uffbasse“ (wie der Hesse sagt), siehe Kommentar von Nils unten (14. August 2021 um 22:50 Uhr). Volle 5000 Euro einzahlen bedeutet Risiko, dass man nach Zinszahlung drüber liegt und somit ganz aus den Zinsen rausfliegt. Also nur 4975 Euro oder so einzahlen, damit hätte man Luft für zwei Jahre.

            1. Hallo Thorsten,
              Ende der Jubiläums-Party bei Varengold kann ich leider bestätigen, habe den Brief jetzt auch im Banking-Postfach gefunden.
              @Nils, falls du’s verwursten willst: Immerhin geht es nur auf 0,10% runter (von 2.500 bis 50.000 Euro, drunter/drüber 0,0%) und der 1-Monats-Vorlauf wurde wie versprochen eingehalten.

            2. Hallo Nils, das gelistete Topangebot der Bank of Scotland ist für Neukunden nicht mehr abschließbar. Die Bank of Scotland nimmt aktuell im Tagesgeldgeschäft keine Neukunden an.
              Bestandskunden erhalten 0,05%.
              0,1% bietet aktuell nur die Sberbank an, wenn man nur Banken betrachtet, die die Abgeltungssteuer sofort abführen.

  3. Ich habe auch noch einen Nachtrag, wer bei der Bank11 das TG-Konto vor dem 11.05.21 eröffnet hat erhält aktuell noch 0,15% Zinsen bis zu 100.000,- €.

    Wer also vielleicht noch ein leeres Konto dort hat, kann davon profitieren.

  4. Nils, auch von mir Danke für die Zusammenfassung und das somit erfolgte Lebenszeichen 🙂

    Ich berichte nur kurz, dass bei der Varengold der vermutlich sehr kleine Kreis von „Geburtstags-Gästen“ noch immer 0,26% erhält (siehe hxxps://www.tagesgeldblog.com/varengold-bank-bietet-fuer-auserwaehlte-026-prozent/ ). Die Geburtstagsparty startete damals am 1.9.2020, bald könnte sie also vorbei sein – oder wird (träum‘ weiter!) gar auf 0,27% erhöht?

    1. Argh, Mist, ich zitiere mich selbst und das Schreiben von Varengold vor Beginn der Party:
      —–
      Außerdem geben wir Ihnen ein Serviceversprechen: Die Jubiläumskampagne läuft zunächst auf unbestimmte Zeit. Wenn Anpassungen nötig sind, werden wir Sie über diese mit einem Vorlauf von mindestens einem Monat schriftlich mittels der Postbox in Ihrem Online Banking informieren. Diese maximale Transparenz gibt Ihnen die Sicherheit, auf Veränderungen rechtzeitig reagieren zu können.
      —–
      Es ist nichts in der Postbox, somit läuft die Aktion sicher über den 1.9.2021 hinaus. Vielen lieben Dank nach Hamburg!

    1. Danke auch Dir! Bei der Umweltbank muss man aufpassen. Sobald man über die 5.000 Euro kommt, gibt es keine Zinsen mehr – auch nicht für die „ersten“ 5.000 Euro.

      Südtiroler Sparkasse leider ohne Möglichkeit eine Freistellungsauftrages.

  5. Lieber Nils, herzlichen Dank für die übersichtliche Zusammenfassung. Schön einen Blogeintrag in dem ruhigen Thema Tagesgeld lesen zu können.

    Einen Nachtrag habe ich zu deinem Geschriebenen, die Sberbank hat heute leider auf 0,15% gesenkt.

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