FFS Bank senkt Tagesgeld- und kurzfristige Festgeldzinsen (Update)

FFS_Bank_LogoDie Riege der Tagesgeld-Anbieter, die eineinhalb Prozent bietet (was derzeit den Maximalwert darstellt), bröckelt leider immer weiter: Wie die FFS Bank ihren Kunden heute über die Postbox mitteilt, wird der Tagesgeldzinssatz mit Wirkung zum 01. Oktober 2013 auf 1,4 Prozent gesenkt.

Bislang nur Bestandskunden informiert

An dieser Stelle wieder einmal vielen Dank für den Leser-Hinweis von Hinnerk auf diese Zinssenkung, denn da ich selbst nicht Kunde bei der FFS Bank bin, hätte ich es sonst nicht mitbekommen. Auf der Homepage des Institutes ist von der „intern“ angekündigten Zinssenkung nämlich bislang nichts zu lesen.

Es ist zwar erfreulich, dass die Bestandskunden vorab informiert werden, noch besser würde ich es aber finden, wenn sich dies auch auf der Homepage wiederfinden würde (tut sie, siehe Update unten im Artikel). Aber die Konkurrenz macht dies auch nur zum Teil.

Festgeld wird massiv gekürzt

Noch interessanter an der Nachricht, die die Kunden erhielten, ist der Hinweis darauf, dass auch die Festgeldzinsen gesenkt werden. Denn im Vergleich zur moderaten Zinssenkung beim Tagesgeld, fällt sie hier massiv aus: Bei der halbjährigen Laufzeit zum Beispiel soll es von derzeit hervorragenden 1,6 auf künftig nur noch 1,1 Prozent herabgehen. Das ist mehr als deutlich.

Die Sparbriefe (mit längeren Laufzeiten als beim Festgeld) der FFS Bank werden in der Kundeninformation nicht genannt. Da man sich aber auch hier auf sehr hohem Zinsniveau bewegt (zum Beispiel 1,7 Prozent für 12 Monate) würde ich mich doch sehr wundern, wenn hier keine Zinssenkung stattfindet. Aber warten wir mal ab…

Abschluss zu alten Konditionen noch möglich?

Interessanterweise wird in der Mitteilung an die Kunden nur auf die neuen Zinssätze verwiesen. Die alten (höheren) Zinssätze werden nicht beworben. Heißt dies, dass man diese nicht mehr abschließen kann? Eigentlich dürfte dies nicht der Fall sein, sonst müsste dies ja auf der Seite kenntlich gemacht werden, oder bin ich da zu blauäugig/naiv?

Im Kontoeröffnungsantrag, den man sich auf der Homepage der Bank generieren kann, wird leider kein konkreter Zinssatz genannt, sondern nur auf die „jeweils gültigen Konditionen“ verwiesen. Ich weiß ja nicht, wie die Bearbeitungszeit bei der Bank aktuell aussieht und ob man es noch vor der Konditionsänderung schafft, das Geld dort als Festgeld anzulegen. Ich habe diesbezüglich mal eine E-Mail an die Bank geschrieben und werde diesen Blogeintrag hier entsprechend ergänzen, sobald ich eine Antwort erhalten habe.

Beachten sollte man übrigens unbedingt auch, dass man das Festgeld zum Ende der Laufzeit kündigen sollte – sonst verlängert es sich zu den dann gültigen Konditionen. Das finde ich sehr kundenunfreundlich und kenne ich so auch von keiner anderen Bank. Dies erzeugt bei mir einen leicht faden Beigeschmack…

Alle genannten Konditionen (sowohl beim Tages- als auch beim Festgeld) bei der FFS Bank beziehen sich übrigens auf Einlagen bis maximal 100.000 Euro. Für darüber hinaus gehende Beträge gelten in der Regel andere (schlechtere) Konditionen.

FFS Bank: Stark gestartet und stark nachgelassen

Noch einmal zurück zum Tagesgeld: Mit 1,4 Prozent ist der Zinssatz für heutige Zeiten noch immer mehr als ordentlich. Einen weiteren faden Beigeschmack hinterlässt für mich dabei jedoch, dass die Bank erst vor kurzem auf dem deutschen Tagesgeldmarkt startete mit einem damals furiosen Zinssatz von 1,75 Prozent (siehe dazu auch hier), womit sie sich vom Start weg den alleinigen Spitzenplatz der Vergleiche sichern konnte.

Recht bald kam dann die Zinssenkung auf 1,5 Prozent, womit man dann mit den anderen Top-Anbietern auf Augenhöhe lag und nun senkt man nochmals und liegt damit hinter den Top-Anbietern. Wobei es sein kann, dass die anderen demnächst auch senken, womit das ganze dann wieder egalisiert würde.

Dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass man hier auf einen schnellen Kundenzuwachs setzte und nun ausprobiert, wie weit man die Zinsen senken kann, bevor ein größerer Anteil der Kunden wechselt. Es ist auch nicht die erste „neue“ Bank, die schnell „schwächelt“. Sowas gab es in der Tagesgeld-Geschichte schon häufiger; auch in der jüngeren Vergangenheit. Aber ich will hier nicht weiter großartig herumspekulieren, wenn die gesagt ist auch der neue Zinssatz für heutige Zeiten sehr, sehr ordentlich.

Ich persönlich tendiere dennoch lieber zu renommierten Anbieter, die in der jüngeren Vergangenheit zeigten, dass sie konstant an der Spitze mitspielen und nicht nur temporär. Besonders sicher sein kann man sich da vor allem bei der MoneYou, wo aktuell 1,45 Prozent für alle Kunden gezahlt werden. Zur Kontoeröffnung dort gelangt ihr hier.

Update vom 25.09.2013

Inzwischen habe ich den Hinweis auf ein PDF auf der Homepage der Bank entdeckt (danke für den Tipp!) und auch eine entsprechende Antwort von der Bank erhalten. Die Zinsen sinken demnach auch bei den Sparbriefen (z.B. 12 Monate sinken von 1,7 auf 1,3 Prozent).

Was die Gültigkeit der alten Konditionen betrifft, ist die Bank dieses Mal recht „streng“: Das Geld muss bis zum letzten September-Werktag eingegangen sein. Vorweg liegt natürlich noch die Kontoeröffnung. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das alles noch rechtzeitig klappt…

9 Gedanken zu „FFS Bank senkt Tagesgeld- und kurzfristige Festgeldzinsen (Update)

  1. Ist ja inzwischen auch ein beliebter Trick… Erst mal die Zinsen ins Bodenlose senken, dann ein Weilchen abwarten, und dann, wenn alle anderen Banken nur noch mit Zinssenkungen in den Tagesgeld-News auftauchen, wird groß verkündet, dass man den Abwärtstrend durchbricht und die Zinsen erhöht.

    Absolut gesehen sind die Zinsen dann zwar meistens immer noch ein Witz und nur beschränkt konkurrenzfähig, aber solch eine Meldung reicht dennoch oft aus, um einige Tagesgeld-News-Schreiber zum Hyperventilieren zu bringen und sie darüber spekulieren zu lassen, ob die Niedrigzinsphase endlich vorbei ist. Anwesende natürlich ausgeschlossen 😀

  2. Die Bank hat eine Bearbeitungszeit von einem Werktag (Vorausgesetzt die Unterlagen sind vollständig). Des weiteren informiert man den Kunden nach Eröffnung vorab per Mail oder Anruf. Denke das die Bank vorerst diese Zinspolitik fährt um auch die bestehenden Probleme (Umbuchung von Konten, Neuöffnungen in der Online-Filiale) zu lösen. Warten wir mal ab…Man sollte aber die Bank weiterhin auf dem Zettel haben.

  3. Ach da. Ich habe das auf der Homepage des jeweiligen Produktes gesucht. Danke für den Tipp.
    Wie dort zu lesen ist (http://www.ffsbank.de/fileadmin/ffsbank/pdf/Zinskonditionsblatt_131001.pdf), ist also erwartungsgemäß auch die Sparbrief-Palette betroffen. Ich denke, ein Geldeingang bis zum 30.09. sollte schwer zu schaffen sein. Dazu müsste man bis Freitag die Überweisung angeschoben haben (und die Kontoeröffnung müsste vollzogen sein). Das halte ich für unrealistisch.

  4. Auf der Startseite der FFS-Bank ist zu lesen: (mindestens schon seit gestern)

    „Kundeninformation
    Zum 01.10.2013 passen wir unsere Konditionen an.

    Geldeingänge bis zum 30.09.13 werden noch zu den bis 30.09.13 gültigen Konditionen abgerechnet. Später eingehende Beträge werden zu den ab 01.10.13 gültigen Konditionen eingebucht.“

  5. Stimmt, ich erinnere mich. Mal sehen, ob es dieses Mal wieder so kulant gehandhabt wird. Aufgrund des fehlenden Hinweises im Newsletter bin ich eher pessimistisch, lasse mich aber gerne positiv überraschen. 🙂

  6. Zum Thema alte Konditionen:
    Bei der letzten Senkung Ende Juli galten für Festgelder/Sparbriefe noch die Konditionen, wenn bis zur Bekanntgabe der Zinssenkung der Antrag bereits abgeschickt war (Poststempel) und das Geld innerhalb von ca. 3 Wochen überwiesen worden ist. Überweisungen später sind mit dem dann niedrigeren Zinssatz angelegt worden.

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