Weltsparen mit neuen Festgeld-Angeboten

fibank_logoDer inzwischen bereits etwas bekanntere Finanzvermittler „Weltsparen“ (zum Anbieter selbst verliere ich ganz am Ende dieses Eintrages noch in paar allgemeine Worte) wartete in den letzten Tagen auf seinem Portal mit zwei neuen Angeboten auf.

Diese möchte ich hier nun kurz beleuchten, da sie für den einen oder anderen sicherlich interessant sein könnten.

Fibank mit 5-Jahres-Festgeld und „Notbremse“

Zwar nicht neu im Weltsparen-Sortiment ist die bulgarische Fibank, auch wenn sie zwischendurch aufgrund von Gerüchten, die sich später nicht bewahrheiteten, kurz ausgelistet war. Neu hinzugekommen ist in diesem Zusammenhang aber die Laufzeit von 5 Jahren, die mit jährlich 3,7 Prozent vergütet wird.

Als Leser dieses TagesgeldBlogs wird man nun einwenden, dass solch eine lange Laufzeit hier gar nicht weiter von Relevanz ist, da es hier vor allem um kurze Laufzeiten gehen soll. Allerdings hat man hier die Möglichkeit, vorzeitig zu kündigen und so sein Geld sofort zurück zu erhalten – man kann quasi eine „Notbremse“ ziehen.

Tut man dies innerhalb der ersten sechs Monate, erhält man keine Zinsen. Danach jedoch wird das Kapital immerhin noch mit 1,0 Prozent verzinst, was nicht viel weniger ist, als man derzeit auf die besten Tagesgeldkonten bekommt.

Wenn man also glaubt, sein Geld (oder zumindest einen Teil davon) für fünf Jahre entbehren zu können, aber für Unvorhergesehenes trotzdem die Möglichkeit haben will, früher wieder dran zu kommen, für den könnte das hier etwas sein. Schließlich gibt es dann eben immer noch Zinsen auf jetzigem Tagesgeldniveau. So gesehen kann man also nicht viel verlieren, sichert sich aber die „Chance“ auf 3,7 Prozent, falls man die fünf Jahre „durchhält“.

Falls ihr euch davon angesprochen fühlt, so erfahrt ihr hier alles weitere zur Kontoeröffnung. Zu beachten ist noch die Mindestanlagesumme von 10.000 Euro. Zudem sollten nicht mehr als 100.000 Euro angelegt werden, da nur bis zu dieser Höhe die bulgarische Einlagensicherung greift. Und beachtet, dass es die 1% bei vorzeitiger Kündigung nach sechs Monaten nur beim 5-jährigen Festgeld gibt – bei den anderen Laufzeiten ist dies nicht der Fall.

„Echter“ Neuling aus Großbritannien

Außerdem ist auf dem Portal Weltsparen.de noch ein britischer Anbieter neu gestartet, nämlich die „FirstSave Euro“. Vorerst ist sie dort nur mit einer einzigen Laufzeit vertreten: Für 12 Monate werden 1,5 Prozent Zinsen gezahlt. Eine vorzeitige Verfügbarkeit über die angelegte Summe ist dabei generell nicht möglich – auch nicht unter Verzicht auf jegliche Zinsen.

Mit dem Zinssatz von 1,5 Prozent für zwölf Monate liegt sie in den Vergleichen zwar sehr gut, aber nicht allein an der Spitze. Wie meine Übersicht der kurzfristigen Festgeldkonten zeigt, ist der gleiche Zinssatz bei der Konkurrenz aktuell bereits für 3 Monate Anlagedauer zu haben. Und für 12 Monate bieten dies auch andere.

Daher würde ich nicht unbedingt zu einer Anlage bei der FirstSave raten (was ihr hier tun könntet). Denn im Gegensatz zu den Zinssätzen bei der eingangs behandelten der Fibank liegen die der FirstSave nicht über denen der „üblichen“ Spitzenanbieter. Daher würde ich persönlich zu den „herkömmlichen“ Anbietern greifen, mit denen man dann direkt ein Verhältnis eingeht.

Denn das ist im Falle von Weltsparen und der Fibank bzw. der FirstSave Euro etwas anders gelagert, was das ganze etwas komplizierter macht. Den einen oder anderen könnte das abschrecken, darum will ich dazu noch ein paar Worte verlieren.

Stets drei Parteien beteiligt

Denn wie ich bereits mehrfach hier im Blog schrieb, handelt es sich um ein etwas „komplizierteres“ Konstrukt. Wir haben es nämlich mit gleich drei Akteuren zu tun, die an diesen Offerten beteiligt sind: Die im Internetplattform Weltsparen.de, die MHB Bank und schließlich die Fibank bzw. die FirstSave Euro.

Der Hintergrund ist folgender: Weltsparen vereinbart zunächst eine Kooperation mit den jeweiligen Instituten (die in Deutschland selbst nicht tätig sind) und ermöglicht deutschen Sparern anschließend, Geld bei ihnen anzulegen. Das wäre für Deutsche im Normalfall gar nicht möglich, da dafür oftmals ein Wohnsitz im jeweiligen Land oder aber zumindest eine Kontoeröffnung vor Ort nötig wäre. Zudem müsste man der jeweiligen Landessprache mächtig sein, um alles zu verstehen.

Um die jeweiligen Angebote wahrzunehmen, muss über die Plattform Weltsparen.de, die hier wie gesagt lediglich als Vermittler auftritt, ein Konto eröffnet werden. Das Konto wird dann bei der MHB Bank geführt. Zu dieser wird das anzulegende Geld dann überwiesen – doch hier verbleibt es nicht, sondern sie dient nur als “Abrechnungsbank” für die Festgeldanlage bei den ausländischen Banken (somit kommt auch nicht die deutsche Einlagensicherung der MHB zum Tragen, sondern die der “Zielbank” im Ausland).

Das klingt jetzt etwas komplizierter als es im Endeffekt vermutlich ist. Nach dem Ende der jeweiligen Laufzeit landet das Geld dann wieder auf dem Konto bei der MHB, von wo aus man das Geld dann wieder zurück auf das eigene Girokonto holen kann.

Diese sowie weitere Besonderheiten bzw. Kritikpunkte findet ihr ja auch in meinen alten Blogeinträgen. Nutzt einfach das Suchfeld unten rechts und gebt dort „weltsparen“ oder „fibank“ ein, um die älteren Artikel zu dieser Thematik finden. Denn ich will mich hier jetzt nicht zu viel wiederholen. 😉

Hat denn zwischenzeitlich vielleicht schon jemand von Euch Erfahrungen dazu sammeln können? Dann freue ich mich über eure Kommentare unter diesem Artikel! 🙂

6 Gedanken zu „Weltsparen mit neuen Festgeld-Angeboten

  1. Da ich gerade auf dem Sprung bin von mir nur ganz schnell so viel: Ich glaube, in der letzten Finanztest war die FirstSave die einzige portalvermittelte Bank, die von den Finanztestern empfohlen wurde. Bei allen anderen sprach irgendwas dagegen (zu schwache Einlagensicherung, Quellensteuer oder ähnliches), bei der FirstSave aber nicht. Insofern kann man bei der FirstSave jedenfalls nicht viel falsch machen. Werde dazu demnächst auch mal was schreiben. Aber jetzt muss ich erstmal schnell weg. 🙂

  2. Moin zusammen 🙂

    Der Artikel ist ja schon über ein Jahr alt, und somit sind die Zinssätze für mich inzwischen attraktiver geworden. Damals waren die Zinssätze der Banken ohne Vermittler wie „Weltsparen“, „Savedo“ oder „Zinspilot“ ja noch nicht sooo weit entfernt, dass sich der erhöhte Aufwand für mich gelohnt hätte.

    Zugegebenermaßen habe ich auch immer noch etwas Bauchgrummeln bei den Banken aus Tschechien, Kroatien, Bulgarien oder Polen – ob gerechtfertigt oder nicht.

    Allerdings überlege ich inzwischen ernsthaft, ob eine 1jährige Festgeldanlage bei der FirstSave Euro aus Großbritannien für 1,5% etwas für mich sein könnte. Laut der Infos von Weltsparen und diverser anderer Seiten, wird das Geld dort in EURO angelegt (also kein Kursrisiko), und es wird keine Quellensteuer einbehalten – sofern man rechtzeitig vor der Zinsauszahlung ein ausgefülltes Dokument namens R105 vorlegt, welches einem jedoch von Weltsparen oder der MHB Bank, über die das Referenzkonto ja läuft, über das Online Postfach zur Verfügung gestellt wird.

    Ich habe mich natürlich schon ein bisschen schlau gemacht, und das einzige, was mir etwas komisch vorkommt ist die Tatsache, dass FirstSave Euro eine Marke der FBN Bank (UK) ist, die wiederum ihre Ursprünge in Afrika hat. FBN = First Bank of Nigeria.

    Normalerweise wäre das für mich schon ein K.O.-Kriterium gewesen. Aber im Falle des Falles kommt die britische Einlagensicherung für Verluste auf, und die FBN Bank scheint außerdem sehr solide zu wirtschaften. Offenbar hat diese Bank in der Finanztest-Ausgabe 12/2015 den ersten Platz belegt, und zumindest die Länder-Ratings der großen Rating-Agenturen bewegen sich für Großbritannien alle im Bereich AAA, AA+ und AA1, also nur sehr knapp unter den Ratings für Deutschland.

    Bei Weltsparen selbst kann man über die FBN lesen:

    „Mit ihrer Marke FirstSave konnte die Bank fast 2 Mrd. Pfund an Tagesgeld und Festgeld von über 33.000 Kunden gewinnen. Das Geschäft der FBN Bank (UK) ist profitabel und hat im Jahr 2013 über 20 Mio. britische Pfund Gewinn erzielt (28 Mio. britische Pfund im Jahr 2012). Als Eigenkapital stehen mehr als 200 Mio. Pfund zur Verfügung (Stand 2013), die im Vergleich mit der Bilanzsumme eine Eigenkapitalquote von 18,2% ergeben – weit über dem empfohlenen Minimum von 12,0%.“

    Davon abgesehen läuft bei Weltsparen momentan noch bis Ende Januar eine Sonderaktion, bei der man als Festgeld-Neukunde je nach Anlagedauer eine kleine Zusatzprämie abstauben kann:

    Die Winterprämie gilt für alle Neukunden, die sich innerhalb des Aktionszeitraumes (16.11.2015 – 31.01.2016) auf http://www.weltsparen.de registrieren und kann einmalig bei Abschluss eines Festgeldes bei einer beliebigen Partnerbank angefordert werden.

    Die Prämie gilt für das erste Festgeld und die Höhe richtet sich nach der Laufzeit des abgeschlossenen Festgeldes:

    1- und 1,5-jähriges Festgeld → 25 EUR
    2- bis 3-jähriges Festgeld → 50 EUR
    3,5-jähriges Festgeld oder länger → 75 EUR

    Um die Prämie zu erhalten, genügt eine E-Mail mit dem Stichwort „Winterprämie“ an kundenservice@weltsparen.de.

    Ich will damit keine Werbung machen, aber vielleicht ist dieses Angebot ja auch inzwischen für andere hier interessant geworden. Da ich bisher aber immer einen Bogen um Weltsparen und Co. gemacht habe, würde ich mich über weitere Erfahrungsberichte freuen – natürlich vor allem von Kunden der FBN Bank. Ist das Angebot so gut wie es klingt? Wird das Geld dort tatsächlich in € angelegt? Wird tatsächlich keine Steuer einbehalten? Vielleicht kann ja schon jemand berichten, wie es ihm dort so ergangen ist.

    Liebe Grüße an alle und einen guten Rutsch ins Neue Jahr ! 🙂

    Spirou

  3. Danke für den Hinweis. Bei der Fibank bekommt man deutlich höhere Zinsen, jedoch kein vorzeitiges Kündigungsrecht (mit Ausnahme der 5-jährigen Laufzeit). Daher spricht innerhalb innerhalb des Weltsparen.de-Kosmos meines Erachtens nicht sooo viel für die „Banca Sistema“.

    Mich würden da wirklich mal die Kundenzahlen der einzelnen Angebote interessieren. Ist das eine große Sache oder doch (noch) eher klein?

  4. Meine Erfahrung umfasst bisher nur den Abschluss eines 3-Jahres-Festgelds bei der Fibank. Ich muss sagen, es ist zügig (ca. 10 Tage von Abschicken des Festgeld-Antrags bis Bestätigung nach Geldeingang durch Fibank) und transparent (so transparent wie es eben bei dem von dir korrekt beschriebenen Konstrukt sein kann) gelaufen. Natürlich hoffe ich sehr, dass die Abwicklung zum Ende ebenso gut läuft – da müssen wir aber wohl noch 2,5 Jahre warten 🙂

    [Haarspalter: gönnst du den Briten in deiner obigen Zwischenüberschrift bitte noch ein „ß“?]

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