Lange Zeit konnte ich meine Übersicht der besten kurzfristigen Festgelder unangetastet belassen, da sich schlicht nichts Entscheidendes tat.
Doch nun kam da auf einmal einige Bewegung rein. Denn sowohl die Sberbank Direct, die NIBC Direct als auch die Renault Bank reduzierten ihre Zinsen auf kurzfristige Festgelder in den letzten Tagen.
Bis auf zwei alle Laufzeiten betroffen
Damit waren fast alle Spitzenreiter der verschiedenen Laufzeiten betroffen. Nur bei zweien nicht: Der längsten und der kürzesten meiner Übersicht.
Beim sechsmonatigen Festgeld gab es keine Veränderung: Hier ist weiterhin die niederländische MoneYou mit 1,05 Prozent führend.
Beim 4-Jahres-Festgeld bleibt weiterhin die österreichische VTB Direkt führend, die für diese Laufzeit nach wie vor 1,90 Prozent zahlt.
Neue Spitzenreiter bei 1, 2 und 3 Jahren Laufzeit
In den Laufzeiten darunter ging es aber infolge der Zinssenkungen drunter und drüber: Bei der ein- und der zweijährigen Laufzeit ist nun die österreichische Autobank AG führend. Sie zahlt hierfür 1,31 bzw. 1,42 Prozent Zinsen. Ganz knapp dahinter liegt jeweils die Varengold Bank.
Bei der dreijährigen Laufzeit liegt nun die HKB Bank vorne. Dort zahlt sie 1,75 Prozent. Dieses Angebot hat jedoch einen doch recht entscheidenden Haken: Pro Anleger nimmt die Bank (über alle Laufzeiten und auch Tagesgeld hinweg) maximal 10.000 Euro Ersparnisse entgegen. Wer mehr anlegen möchte, kann also bei der HKB Bank nicht so richtig glücklich werden.
Schneller Kontoabschluss kann lohnend sein
Wenn ihr euch für eine der in diesem Artikel genannten Angebote für Laufzeiten zwischen 6 Monaten und 4 Jahren interessiert, so rate ich dazu, schnellstmöglich zuzuschlagen. Denn die Zinssätze der jetzigen Spitzenreiter in meiner Übersicht wurden länger nicht geändert, sodass die Wahrscheinlichkeit nicht gering ist, dass dies demnächst passiert und diese Banken quasi „nachziehen“.
Insbesondere ist dies bei Banken zu befürchten, die üblicherweise nicht an der Spitze der Vergleiche liegen und dort jetzt nicht durch eigene Erhöhungen hingerutscht sind, sondern durch die Zinssenkungen der Konkurrenz.
Aber 35% Europäische Quellensteuer bei hypodirekt.at
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1% aufs Tagesgeld bis 30.6.2015 garantiert bei Kontoabschluß bis 31.12.2015
1,51% Austrian Amandi (via Zinspilot mit 30,- € Prämie bei erster Anlage) mit Quellensteuer
oder
1,50% First Save (via Weltsparen mit 25,- € Prämie bei erster Anlage) ohne Quellensteuer, wenn man ein Fomular rechtzeitig beibringt.
Danke für die Info. Das mit der Quellensteuer ist blöd, aber bisher hatte ich angenommen, dass man bei den Portalen generell keinen Freistellungsauftrag erteilen kann. Und die beiden anderen Punkte treffen bei einjährigen Festgeld eh nicht. Werde also das Festgeld wohl trotzdem einrichten.
@Peter: Jeder mag sein eigenes Risiko bewerten und danach entscheiden. Wenn dann eine dieser Banken knallt, dann ist das Gejammer und Geschrei wieder groß. Die Zinsdifferenzen sind inzwischen so minimal, dass ein Risiko einzugehen, jeder bitte für sich selbst entscheiden soll. Gegenüber den ganzen gesponsorten Magazinen wie Money, Manager Magazin etc. hat die Finanztest als komplett unabhängige Institution immer noch eine sehr hohe Glaubwürdigkeit.
Im konkreten Fall Austrian Anandi Bank ist die Quellensteuer eine sehr lästige Angelegenheit und erhöht das Handling zusätzlich unnötig.
@Flo: Mit der Vermittlung hat die Stiftung Warentest kein Problem (die Firstsave-Bank empfiehlt die SW trotz Vermittlung). Bei der Austrian Anandi Bank stören sich die Tester an drei Punkten:
1. Kein jährlicher Zinseszins
2. Die steuerliche Endfälligkeit (was beim Ausreizen des Sparerpaischbetrags ärgerlich sein kann, wenn man ihm am Ende damit überschreitet und in den Vorjahren nicht ausreizte)
3. Der Quellensteuerabzug
Hallo Flo,
ja es ist konkret! Der Zinssatz ist zu hoch und damit für die Stiftung Finanztest sofort unglaubwürdig.
Ich kann nur sagen, dass ich bei 5 dieser „nicht empfehlenswerten“ Banken Geld angelegt habe, bzw. angelegt hatte. Ich kann nichts negatives sagen, ganz im Gegenteil. Wenn ich überlege was für Superzinsen ich erhalten habe, war das Finanztechnisch das Beste was ich je gemacht habe.
Es ist so wie bei der Mindesthaltbarkeit bei Lebensmitteln. Am Besten ganz früh davor warnen, dann kann nachher keiner mehr kommen und sagen: „Warum hat uns keiner gesagt, dass die Bank evtl. Pleite gehen kann?“
Hmm, ich hatte vor ein einjähriges Festgeld bei der Austrian Anandi Bank zu eröffnen. Hat die Finanztest was Konkretes gegen die, oder ist es „nur“ allgemein das Konstrukt, Geld über Vermittler im Ausland anzulegen?
Aktuelle Ausgabe Finanztest.
Alle nicht empfehlenswerten Banken:
Direkt:
Piraeus Bank, Südtiroler Sparkasse, AS Privatbank, Bigbank, IW Bank
Über Weltsparen.de: AIB, Alior Bank, Banca Sistema, Bulgarian-American Credit Bank, FIBank, J&T Bank, Novo Banco, Podravska banca
Über Zinspilot.de: Austrian Anandi Bank, Fimbank
Über Savedo.de: Vanco Privado Atlantico, J&T Bank, Banca Kovanica, Vaba Bank
Danke für den Hinweis. Werde direkt etwas dazu schreiben.
Ing-Diba senkt auf 0,5%, NIBC auf 0,8%. Die nächste Welle läuft nach der letzten EZB Entscheidung. Schnell noch garantierte Zinsen sichern.
BigBank 6 Monate Festgeld 1,15% Zinsen (länger würde ich nie anlegen bei dem Risiko) => Zins: 181,67 €
6 Monate Festgeld Moneyou 1,05% -> 175 € Zins
Bei 100T€ und Zinsvorteil von 0,1% sind das in Euro: 16,67 €
Bei 10T€ nur noch 1,67 €
Wirklich dieses Risiko dafür eingehen?
Hi Nils, der Manager-Magazin-Artikel legt die Vermutung nahe, dass im Falle des Falles nicht (nur) die estnische Einlagensicherung greifen müsste/würde, sondern (auch) die schwedische, da die BigBank eine SEB-Tochter sei. Ich gebe aber zu, so ganz durchschaut habe ich das Geflecht nicht.
Die Stiftung Warentest zweifelt ja nicht die Solidität der BigBank an, sondern die der estnischen Einlagensicherung.
Der Artikel aus 2011 war auch nur exemplarisch, da dieser bei der Stiftung Warentest frei verfügbar ist. Auch in ganz neuen Heftartikeln äußern sich die Warentester in die gleiche Richtung, nur sind diese nicht frei verfügbar, sondern ausschließlich für Abonnenten. Daher betrachte ich die Aussage als aktuell.
… oder nochmal ganz konkret: die von der BigBank zum Jahresende ausgestellte Erträgnisaufstellung endet mit folgendem Text: „Hiermit bestätigt BIGBANK AS, dass die oben angeführten Kapitalerträge dem Kunden als Bruttoerträge ausgezahlt
wurden und dass von diesen Erträgen keine in- oder ausländischen Steuer abgezogen wurden.“
@Anonymous: ob Estland normalerweise Quellensteuer erhebt weiß ich nicht, aber konkret bzgl. BigBank ist die Aussage mit ziemlicher Sicherheit falsch. Siehe http://www.kritische-anleger.de/bigbank/ – und meine Erträgnisaufstellung meines letztes Jahr abgelaufenen 3-Jahres-Festgelds weist Zinsen aus, die ziemlich genau auf Anlagebetrag * 3 * Zinssatz passen – und genau diese Zinsen wurden auch ausgezahlt, weshalb ich sie in Anlage KAP zur hiesigen Versteuerung angeben musste…
Hallo Nils! Deine Entscheidung respektiere ich, möchte etwaige Interessenten aber ermuntern, die Empfehlung von Finanztest aus 2011 auf Aktualität zu prüfen. Da gäbe es z.B. http://www.manager-magazin.de/unternehmen/banken/bigbank-chef-kaido-saar-im-interview-ueber-hohe-festgeldzinsen-a-929938-2.html und auch http://www.handelsblatt.com/finanzen/vorsorge/altersvorsorge-sparen/interview-kaido-saar-keine-sorge-um-die-einlagen/9738872-2.html – beide machen mir durchaus Hoffnung, dass die BigBank ziemlich solide ist.
und Estland erhebt Quellensteuer auf Zinseinlagen.
Hi Simon, vielen lieben Dank für den Hinweis. Ich halte mich hier an die Empfehlung der Siftung Warentest. Diese spricht keine Empfehlung für die BigBank aus, da sie der estnischen Einlagensicherung misstraut: https://www.test.de/Zinsen-aus-Estland-Bigbank-bleibt-draussen-4278060-0/
Hi Nils,
für die kürzeste Laufzeit – 6 Monate – kann evtl. die BigBank interessant sein. Ja, Kontoführung in Estland, deshalb steuerlich gerigfügig aufwändiger (Anlage KAP), dafür aber 1.15%.
https://www.bigbank.de/#product-1-content