Mobiles Girokonto mit 0,75 Prozent

In den letzten Tagen erhielt ich gleich mehrere Hinweise auf ein mobiles Girokonto mit Guthabenzins. Es geht um das „boon.PLANET“. Wenn ich es richtig sehe, handelt es sich um ein appgestütztes Girokonto, das in seinen Grundfunktionen (abgesehen von Bargeldabhebungen am Automaten) kostenlos ist.

Das ist so weit noch nichts besonderes; so etwas gibt es schon. Was aber sehr wohl „besonders“ ist, ist, dass dieses Girokonto ab Februar 2020 über einen Guthabenzins in Höhe von 0,75 Prozent verfügt. Damit sticht es derzeit jedes mir bekannte Tagesgeldkonto aus.

Allerdings wird dieses Angebot im Detail doch deutlich geschmälert. So gilt der Zinssatz lediglich auf maximal 10.000 Euro Guthaben. Darüber gibt es keine Zinsen mehr.

Dazu ist der Zinssatz variabel. Das ist ja auch bei Tagesgeld ganz normal. Bei einem Girokonto gehe ich aber noch eher davon aus, dass der Zinssatz nicht lange gehalten wird. Wenn es überhaupt auf Dauer Zinsen aufs Guthaben geben soll.

Wie lange werden Zinsen Bestand haben?

Ich vermute ehrlich gesagt, dass es sich hier eher um eine Werbemaßnahme handelt, um das Girokonto an den Mann zu bringen. Aber das ist letztendlich nur meine ganz persönliche Einschätzung.

Aus den genannten Gründen ist das Angebot für mich persönlich jedenfalls nicht attraktiv. Zumindest nicht attraktiv genug, als dass ich mir dafür extra ein neues Konto eröffnen würde. Schon gar nicht ein Girokonto. Ich habe mich daher auch nicht näher mit dem ganzen beschäftigt.

Aber vielleicht ist das für euch ja anders. Darum will ich das ganze hier im TagesgeldBlog auf jeden Fall einmal erwähnt haben (weitere Details findet ihr direkt auf der Seite des Anbieters). An dieser Stelle auch vielen lieben Dank an die Hinweisgeber! 🙂

21 Gedanken zu „Mobiles Girokonto mit 0,75 Prozent

  1. Da mich Boon.Planet auf den Geschmack gebracht hat (Smartphone-Banking etc.), habe ich mir jetzt Ersatz dafür gesucht: revolut.com (ist auch mit Kreditkarte aufladbar).
    Hat das sonst noch jemand hier im Einsatz? Gefällt mir bisher ganz gut.

      1. Kann ich leider bisher noch nicht beantworten. Meine Recherche dazu ergab eben gegensätzliches. Ich lass dort nur geringe Beträge oder buche die benötigten kurz vorher um, es wird ja auch nicht verzinst.

          1. Den interessanten Begriff „Challenger Banken“ kannte ich vorher auch nicht. Echt Wahnsinn, wieviele es davon schon gibt. Hier mal eine zwei Jahre alte (?) Übersicht:
            hxxps://paymentandbanking.com/infografik-challenger-banken/

            1. Weitere Stationen auf meiner Fintech-Reise waren dann:
              – Vivid (mit Prämie für Boon.Planet-Kunden und 10% im Aldi/Lidl)
              – Curve (um meine Geldbörse zu erleichtern)
              Curve ist echt ne gute Sache: Man kann mehrere Kreditkarten in der App hinterlegen und auswählen. Zahlt man dann mit der Curve-Karte wird die vorher gewählte Karte belastet. So konnte ich mindestens drei Karten aus der Börse entfernen.

              1. Das klingt wirklich sehr interessant. Danke für Deinen Erfahrungsbericht.
                Ich habe gelesen, dass die Curve eine Mastercard ist. Das heißt, ich kann damit überall zahlen, wo Mastercard akzeptiert wird oder geht es danach, welche Kreditkarte ich in der App auswähle? Geht inzwischen auch American Express?

              2. @ Nils (bei deinem Eintrag gibts kein „Antworten“ mehr):
                Ja, zahlen überall wo MC akzeptiert wird, unabhängig von der in der App gewählten Karte. Geld gibt es begrenzt (200 €) an den meisten Automaten auch kostenlos. Und auch Bonusprogramme der jeweils hinterlegten Karte greifen (z.B. Rabatt an Tankstelle oder im Aldi). Da ich keine Amex habe, kann ich nur vermuten: Glaube nicht. Sicherheitshalber curve über FB fragen oder im Curve-Thread im Vielfliegertreff / Kreditkarten. Maestro-Karten lassen sich auch nicht zu Curve hinzufügen. Physische Karte kostet 5,50 € Versand. Lässt man sich werben, gibt es 5 € Bonus / Cashback.

                1. So, der Antwort-Button müsste jetzt da sein. Habe die Einstellungen entsprechend geändert.

                  Danke für die ergänzenden Informationen. Dann ist es zum Karteneinsparen nicht so recht interessant für mich. Die Amex kann es es nicht ersetzen, genauso wenig meine Maestro-Karte,

              3. 5 Pfund (nicht Euro) bekommen Werber und Geworbener.
                Visa- und Mastercards lassen sich jedenfalls problemlos hinzufügen.
                Wer meinen Promocode am Ende der Anmeldung eingibt, beschert sich und mir 5 Pfund: DG47Z2VE 🙂

  2. Ende von Boon.Planet zum 15.10. (wie zuvor auch bei der anderen Bezahlapp Boon).
    Schade …
    hxxps://mobile.twitter.com/boon_official/status/1294030938259718144

    1. Auf modern-banking gibt es momentan eine gute Zusammenfassung zu der Sache.
      Boon Planet funktioniert noch. Ausgehende Überweisungen dauern aber einen Tag länger als vorher. Nutze es momentan nur noch, um von KK was aufzuladen und „schnell“ weg zu überweisen.

  3. Gar nicht mal soo schlecht bisher 🙂 . Zur Anmeldung benötigt: Smartphone mit Kamera, Steuer-ID, Personalausweis, App. Im Video-Ident muss man dann u.a. Ausweis von vorne und hinten zeigen und noch Aufnahmen der beiden Hologramme ermöglichen. Die zusätzlich bestellte Plastikkarte war nach wenigen Tagen im Briefkasten. Es findet wirklich keine Schufaanfrage etc. statt. Überweisungszeiten sind akzeptabel. Terminüberweisungen und Daueraufträge sind möglich. Terminüberweisungen sieht man vor Ausführung unter „Daueraufträge“. Karte/Konto aufladbar mit Kreditkarte oder Überweisung. Mir fehlen allerdings noch Überweisungsvorlagen bzw. die Möglichkeit den Verwendungszweck bei den Empfängern zu speichern. Eine nicht gutgeschriebene Überweisung wurde nach Gespräch mit Hotline und Senden von Screenshots gutgeschrieben. Bargeldauszahlung mit Plastikkarte kostet 2 €.

    1. Und mit der kostenlosen Plastikkarte kann man auch kontaktlos im Laden bezahlen. Über Zahlungen und Gutschriften wird man per Pushnachricht informiert.

      1. Die monatlichen Zinsen wurden auch gutgeschrieben. Man arbeitet an den bekannten Fehlern. Empfänger mit Iban speichern geht wieder und Steuern sind in den Zins-Gutschriftsbuchungen zu sehen. Lastschrift und Freistellungsauftrag soll auch möglich sein.
        Es ist auch ohne google pay und NFC-fähiges Handy etc. gut nutzbar.

        1. Mit anderen Mastercards kostet die Geldauszahlung ggf. mehr als 2 €. Bei Gutschriften sieht man die Iban des Absenders, was auch nur bei wenigen Banken der Fall ist.

  4. Man kann dazu sagen, dass die Wirecard Bank angekündigt hat, dass es sich hierbei nicht um ein Lockvogel-Angebot handeln soll. Immerhin hat man dafür die Infrastruktur aufgebohrt (Preisstruktur, Abwicklung, Freistellungsauftragsmöglichkeiten). Mittelfristig soll es sich auch nicht nur um ein Girokonto, sondern um ein vollständiges Vermittlungsportal für Finanzanalagen handeln. Von daher wäre ich mir nicht so sicher, ob das Angebot wirklich nur ein paar Wochen gilt.
    Wenn ich es richtig sehe, wird das Konto derzeit auch nicht in die Schufa eingetragen, so dass es jetzt eigentlich keinen Unterschied macht, ob man es als Girokonto nutzt oder als reines Tagesgeldkonto (über die App spart man sich aber immerhin den Gang zum Postamt für ein Postident, das erfolgt alles automatisch während dem Onboarding am Telefon).
    Das nur als Info. 🙂

Schreibe einen Kommentar zu Uwe_007 Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.