Crédit Agricole CF mit 1,75 Prozent für 1-jähriges Festgeld

logo_credit_agricoleDurch die vielen neuerlichen Zinssenkungsrunden der Tagesgeldanbieter in der letzten Zeit, lohnt sich wieder ein verstärkter Blick auf die kurzfristigen Festgeldlaufzeiten. Denn hier lassen sich höhere Zinssätze als beim Tagesgeld erzielen und der Anlagezeitraum bleibt dennoch überschaubar, was für „typische Tagesgeldkunden“ ja ein wichtiger Faktor ist.

Daher liste ich in einer eigenen Kategorie schon seit längerem die besten Anbieter mit sechs- und zwölfmonatigen Festgeldkonten auf, mit denen man sich gut über die aktuelle Niedrigzinsperiode hinweghelfen kann.

Credit Agricole Consumer Finance neu im Vergleich

Und seit heute gibt es beim 12-monatigen Festgeld nun einen neuen Spitzenreiter; und zwar die „Crédit Agricole Consumer Finance“ – sie zahlt für diese Laufzeit für heutige Zeiten hervorragende 1,75 Prozent und lässt damit alle anderen mir bekannten Anbieter hinter sich. Sie bietet auch weitere Laufzeiten an, wie man auf der Homepage ersehen kann.

Die Bank selbst ist mir bislang im Festgeldbereich bisher zwar noch nicht aufgefallen (Tagesgeld bietet sie in Deutschland übrigens bislang nicht an) und sie scheint auf dem Gebiet in Deutschland tatsächlich noch neu zu sein. Aber es handelt sich hier mitnichten um einen „Nobody“, sondern um eine Tochter der französischen Crédit Agricole.

Diese ist eine der größten französischen Geschäftsbanken. Sie ist genossenschaftlich organisiert (ähnlich wie in Deutschland die Volksbanken und Raiffeisenbanken). Da sie als systemrelevante Bank eingestuft ist, unterliegt sie strengeren Anforderungen in Punkte Eigenkapital und wird strenger überwacht. Große Bekanntheit hat sie sicherlich auch dadurch erlangt, dass sie bei der Tour de France ein eigenes Radsportteam am Start hatte.

Mindesteinlage von 5.000 Euro erforderlich

Doch zurück zum für uns Sparer Wesentlichen: Eine kleine Hürde ist, dass man mindestens 5.000 Euro anlegen muss, um ein Festgeldkonto eröffnen zu können. Allerdings ist dies in meinen Augen keine wirklich relevante Einschränkung, da man auch mehr als nur ein paar Euros anlegen sollte, um auch einen wirklichen Zinseffekt zu erzielen.

Die Kontoeröffnung läuft genauso einfach ab, wie bei fast allen Tagesgeld- und Festgeldanbietern. Die Beantragung ist ausschließlich online möglich. Die Antragsformulare kann man sich entweder selbst ausdrucken oder aber von der Crédit Agricole per Post zusenden lassen.

Kosten oder Gebühren fallen nicht an. Die Zinsausschüttung erfolgt jährlich auf euer Referenzkonto, was normalerweise euer Girokonto sein dürfte. Also alles nichts Wildes. Und auch die Einlagensicherung ist die „gewohnte“: Da es sich um eine französische Bank handelt, greift auch hier die EU-weite Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro je Kunde.

Gültigkeit des Angebotes unbekannt

Falls das Ganze für euch interessant ist, so würde ich empfehlen, schnell zuzuschlagen und euch den Zinssatz zu sichern. Denn steigen wird er zunächst mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Eher im Gegenteil, denn die Bank liegt ja bereits an der Spitze und allgemein sind die Zinsen auf dem Markt weiter fallend.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass die aktuellen Konditionen nur zum Marktstart derart hoch ausfallen. Ein Grund mehr, hier schnell zuzuschlagen. Zur Kontoeröffnung und allen weiteren Infos gelangt ihr hier.

Auch weitere Laufzeiten mit Spitzenkonditionen

Wie eingangs bereits angschnitten, hat die Bank auch weitere Laufzeiten von bis zu sieben Jahren (2,75%) im Portfolio. Besonders interessant finde ich davon noch die zweijährige Laufzeit mit glatt zwei Prozent – auch hier ist mir niemand bekannt, der mehr bietet. Wenn ich das richtig überblicke, gilt dies übrigens für alle Laufzeiten.

Allerdings würde ich mein Geld in der aktuellen Phase nicht allzu lange anlegen, sondern nur, um einen überschaubareren Zeitraum zu überbrücken.

Zwei Haken: Versteuerung und Verlängerung

Zwei Haken konnte ich aber noch entdecken; Nummer 1: Es ist nicht möglich, einen Freistellungsauftrag zu erteilen und die Bank führt für euch keine Steuern bzw. Solidaritätszuschlag auf eure Kapitalerträge an den deutschen Fiskus ab. Ihr müsst daher unbedingt selbst darauf achten, diese Kapitalerträge in eurer Steuererklärung anzugeben.

Nummer 2: Sofern ihr der Credit Agricole bis spätestens drei Werktage vor Ablauf des jeweiligen Anlagezeitraums einen anders lautenden Auftrag gebt, wird eure Festgeldanlage um 12 Monate zu den dann gültigen Konditionen verlängert. Daher solltet ihr am besten sofort nachdem ihr das Geld angelegt habt, die Bank schon einmal damit beauftragen, euren Anlagebetrag nach Ablauf zurück zu überweisen (das geht auch telefonisch – ich würde aber sicherheitshalber auf eine schriftliche Bestätigung bestehen).

Denn niemand kann jetzt ahnen, welche Konditionen dann gelten werden und ihr solltet euch dann lieber erst einmal einen neuen Marktüberblick verschaffen.

Erfahrungsberichte sind herzlich willkommen

Ich selbst habe bislang keinerlei eigene Erfahrungen mit der Bank gemacht. Falls es jemandem anders geht, würde ich mich über eure Erfahrungsberichte hier in den Blog-Kommentaren freuen!

Und natürlich auch dann, falls euch sonst irgendetwas auffällt oder Fragen bestehen. Da sich hier viele helle Köpfe tummeln, kann man sicherlich so einiges klären. 😉

17 Gedanken zu „Crédit Agricole CF mit 1,75 Prozent für 1-jähriges Festgeld

  1. Ansichtssache: Der letzte kann gewissermaßen auch der erste sein. Ganz im Sinne: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. 😉
    Aber Du hast Recht. Mein Vergleich passte da nicht so ganz.

  2. Früher war die BoS für mich das „Aldi“ der Tagesgeldanbieter. Denn im Discountbereich war es so, dass Aldi den Ton angab und andere bei Preiserhöhungen und -senkungen immer nachzogen. Mittlerweile haben diese Rolle aber andere inne. Für mich persönlich MoneYou. Daher besorgt mich die Zinssenkung bei der BoS jetzt noch nicht besonders. Sie ist nun schon länger nicht mehr ganz vorne mit dabei.

  3. Zitat aus dem Bericht: „Die Fibank wird von der Ratingagentur Fitch nur mit „BB-“ bewertet. Dieses Rating gilt als spekulativ und wird laut Fitch dann vergeben, wenn ein erhöhtes Insolvenzrisiko besteht.“

    Ob man die 2,9% also wirklich bekommt oder die Bank nicht vielleicht vorher pleite geht, ist fraglich.

  4. Ich finde das Angebot durchaus auch interessant. Das ist mal was neues.
    In den auf der Weltsparen-Website verlinkten Beiträgen wird eigentlich ganz offen über das Geschäftsmodell berichtet. Es ist bekannt zu welcher Bank das Geld fließt, und das eine Provision gezahlt wird. Und dass sich das ganze für den Vermittler eigentlich erst am 30.000€ Einlage lohnt (daraus wird auch klar, weshalb kein 6-Monate Festgeld oder Tagesgeld angeboten wird). Wer direkt zur bulgarischen Bank schaut, der kann die Höhe der Provision auch abschätzen 😉
    Hätte ich Geld zur Anlage, und wäre die Mindestanlage nicht 10.000€ hoch, dann würde ich es glatt mal ausprobieren.
    Als vetrauensbildende Maßnahme würde ich es gut finden, wenn auch kürze Laufzeiten und Tagesgeld angeboten werden würde. Aber vielleicht kommt das ja in ein paar Jahren wenn sich das Angebot etabliert hat und ein Kundenstamm und damit Verhandlungsstärke aufgebaut sind.
    Machen wir uns nichts vor, diese Anlage hat ein höheres Risiko bzw. erfordert mehr Aufwand falls es platzt, als eine solche in Deutschland. Das spiegelt sich auch im Zinssatz wieder. Nicht umsonst sind die Zinsen in Deutschland so niedrig. Die Anlagen in Deutschland gelten als eine der sichersten in Europa, deswegen fließt hier so viel Zinsen drückendes Geld auf die Konten. Angebot und Nachfrage halt. Und deswegen buhlen auch die ausländihen Banken vor allem aus den Niederlanden um diese Kunden. Das geht soweit, dass hier sogar Niederlassungen eröffnet werden 🙂 Wer mal Europaweit die Zinsen z.B. der Rabo vergleicht, der versteht was ich meine.
    Was uns bleibt ist kritische Bewertungen von Experten zum Angebot von Weltsparen zu suchen, um das Risiko abschätzen zu können. Hier schon mal ein Anfang: http://www.finanztip.de/weltsparen

  5. Hochinteressant das ganze. Frage mich schon lange wann sowas mal kommen würde und habe mich schon lange gewundert, dass die (ehemaligen) Zinswunder „IW Bank“ und „AS Privatbank“ doch eher Einzelfälle geblieben sind.
    Wenn man bedenkt, dass wir in der EU sind, dann ist es schon sehr komisch warum so wenig Wettbewerb aus anderen Ländern hier ist.

    Ich meine aus Ländern wo wirklich hohe Zinsen generiert werden können.
    Die Bulgaren bekommen wahrscheinlich 4%, dann ist es doch gut für die Bank und auch für uns, wenn sie ein Angebot in Deutschland mit 2,9% hat.

    Ich könnte mir vorstellen, dass das für die nächsten Jahre ein wichtige Sache wird. Es wird sich die nächsten 3 – 4 Jahre nicht viel am Zinssatz ändern. Also zumindest meiner Meinung nach. Es gibt so viele kranke Länder die kuriert werden müssen, das wird noch dauern. So könnten auch Menschen in Deutschland mit einem blauen Auge davon kommen und doch noch vernünftige Zinsen auf ihr Geld erhalten.

    Ich werde dort ein Konto eröffnen. Es wird bestimmt bald noch weitere Angebote geben und auch vielleicht noch etwas bessere. Ein Tagesgeldkonto wäre auch mal gut. Viele wird es auch etwas abschrecken direkt für 12 Monate Geld in Bulgarien anzulegen.

  6. Also diese Bulgarien-Geschichte ist für mich persönlich deutlich zu heiß. Allein der Zinssatz! Klarna wirkt da „realistischer“. In diesem Fall ist man allerdings bei der Credit Agricole mit den 1,75 Prozent noch etwas besser bedient und hat die EU-Einlagensicherung.

  7. Oder Klarna aus Schweden ab dem 31.1.13 12 Monate 1,7%, 24 Monate 1,9%. Aber auch ein Euro-Land, also ganz allein nur schwedische Einlagensicherung, keine EZB dahinter. Aber Schweden steht besser da als Bulgarien.

  8. 2.9% auf 12 Monate, aber Bulgarien!
    http://weltsparen.de/
    kein Euro Land, keine EZB dahinter, nur bulgarische Einlagensicherung
    Ich denke etwas für mutige Menschen.
    Aber die angekündigten weiteren Angebote könnten noch interessant werden.

  9. Das nenn ich mal Service 🙂

    Sobald der Drucker wieder läuft werde ich die ohnehin geplante Kontoeröffnung in Angriff nehmen. Ich leg dann auch gleich nen Ausdruck dieser Seite dazu ^^

  10. Sehr geehrter A.,

    wir sind auf Ihren Beitrag bei tagesgeldblog.com aufmerksam geworden.

    Zu Ihrer Frage:
    Abbuchungen und Lastschriften von Ihrem Referenzkonto sind aus Sicherheitsgründen leider nicht möglich. Daher muss der für die Festgeldanlage gewünschte Betrag auf das Tagesgeldkonto (Mehr.Zins.Konto) zunächst eingezahlt werden. Schnell und einfach geht es, wenn man über das Online Banking einen Überweisungsauftrag ausführt.

    Wenn Sie weitere Fragen haben, dann kontaktieren Sie uns gerne persönlich. Unter folgendem Link erhalten Sie alle Kontaktmöglichkeiten auf einen Blick:
    https://www.nibcdirect.de/kontakt/service.aspx

    Ihr NIBC Direct Webcare Team

  11. Ich habe ein Festgeldkonto bei der Credit Agricole eröffnet. Von der Beantragung bis zur Kontoeröffnung vergingen ca. 6 Tage (incl. Bestätigung über den Geldeingang). Die Kündigung zum Ende der Festlegungsfrist kann man auch telefonisch oder per E-Mail aussprechen, wobei die telefonische Erreichbarkeit unproblematisch ist.

  12. Anscheinend kommt jetzt für Festgeld nur noch NIBC in Frage. Die Franzosen wären zwar lukrativer, aber ich hab die Steuer lieber direkt abgeführt als hinterher nachzahlen zu dürfen….

    Frage an alle, die bei der NIBC sind (hab dazu auf die schnelle nix gefunden): Tagesgeldkonto ist zur Festgeld erforderlich. Erfolgt der Einzug vom Referenzkonto per Lastschrift oder muss man selbstständig überweisen?

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