Ganz oben in den Vergleichen waren die PSA Direktbank sowie die Opelbank in der jüngeren Vergangenheit zwar nicht, aber vielleicht ist ja doch manch einer von euch dort Kunde und daher interessiert an den nachfolgenden Informationen. Denn es gab juristische Änderungen bei beiden Banken. Die Muttergesellschaften der beiden Banken sind zum 02.11.2023 miteinander verschmolzen und die beiden Bankenmarken laufen nun unter dem Dach des gemeinsamen Unternehmens „Stellantis“.
Opel Bank nun Opel Direktbank
Die Geldanlageprodukte der bisherigen Opel Bank laufen nun als „Opel Direktbank„. Die Konditionen sind nach meiner Erinnerung unverändert. Der Neukundenzins beim Tagesgeld ist mit 3,1% zwar nicht sensationell gut, aber die Zinsgarantie ist mit 9 Monaten so lang wie bei keinem anderen mir bekannten Top-Anbieter. Insofern also für manche eventuell eine Empfehlung wert.
PSA Direktbank nun Stellantis Direktbank
Die Geldanlageprodukte, die bislang unter der PSA Direktbank vermarktet werden, laufen nun unter dem Markennamen Stellantis Direktbank. Die Homepage sieht noch nahezu gleich aus und auch hier scheinen die Konditionen sowie die Produktnamen unverändert. Hier gibt es 3,7% aufs Tagesgeld, allerdings nur für 3 Monate garantiert. Da ist sind einige Konkurrenten besser (höhere Zinsen und längere Zinsgarantie).
Einlagensicherung gilt nun zusammen
Etwas ganz wichtiges ist noch für Kunden zu beachten, die Gelder sowohl bei der PSA Direktbank als auch bei der Opelbank angelegt hatten: Während diese bislang zwei Mal unter dem Schutz der Einlagensicherung von 100.000 Euro je Bank standen, sind es nun durch die Verschmelzung nur noch 100.000 Euro zusammen.
Und zwar über die französische Einlagensicherung (bei der PSA Direktbank war es vorher die deutsche Einlagensicherung, bei der Opel Bank schon vorher die französische – auch das also ein Unterschied zu vorher).
Solltet ihr bei beiden Banken zusammen mehr als 100.000 Euro angelegt haben, solltet ihr das also lieber ändern.
Und genau so ist es, laut modern-banking gibt es ein Schreiben der PSA Bank:
„In ihrem Schreiben weist die PSA Direktbank darauf hin, dass bei Kunden, die ebenfalls Geldanlagen bei der Opel Bank unterhalten, ab dem Zeitpunkt der Verschmelzung die aufaddierte Gesamtsumme aus Einlagen bei der bisherigen PSA Direktbank und bei der bisherigen Opel Bank der Sicherungsgrenze von EUR 100.000 je Person gegenübersteht. Die Kunden seien berechtigt, die über den Sicherungsbetrag hinausgehenden Einlagen nebst darauf entfallenden Zinsansprüchen innerhalb einer Frist von drei Monaten ab Zugang des Schreibens abzuverfügen.“
Hier ist die Kommunikation Stellantis gegenüber Kunden leider auch nicht die beste.
Die Ankündigung der Verschmelzung ebenso wie die Benachrichtigung über die erfolgte Verschmelzung erfolgte über eine „Nachricht“ in der Postbox. Diese Nachrichten sind weder für einen Download noch einen Ausdruck verfügbar, sondern können maximal als Screenshot gesichert werden.
Auch stellt sich die Frage ob bei einer derartigen Veränderung der Einlagensicherung (französisch statt deutsch für PSA Direkt Kunden; Zusammenfassung der Beträge für Doppelkunden) damit ein Sonderkündigungsrecht für Festgelder verbunden sein sollte. Immerhin haben sich ja wesentliche Veränderungen der Vertragsgrundlage ergeben.
Ein außerordentliches Kündigungsrecht des Bankkunden sollte begründbar sein, wenn man die gesetzliche Einlagensicherungsgrenze von 100T€ bei Bankenfusion überschreitet. Ein Wechsel von der deutschen zur französischen Einlagensicherung könnte auch ein Grund sein, aber das ist schon eher im Graubereich der Rechtssprechung. Ich würde die neue Bank einfach darauf ansprechen, wenn der erste Fall gegeben sein sollte.