Endlich hat der Sommer auch Deutschland erreicht. Dies dürfte alle freuen, die nun Urlaub haben und noch viel mehr diejenigen, die ihr Geld aufgrund des niedrigen Zinsniveaus in Form eines noch zu errichtenden Neubaus in Wohneigentum investiert haben. Denn nun kann ohne störenden Regen fleißig gewerkelt werden. 😉
Allerdings hat der Sonnenschein nicht nur positive Auswirkungen, denn offenbar bringt er auch die Zinsen am deutschen Tagesgeldmarkt zum Schmelzen: Nun senkt auch die Bank of Scotland ihre Zinsen. Sie stellte eine Senkung von 2,25% auf 2,0 Prozent zum kommenden Dienstag, 31. Juli 2012, in Aussicht. Dies geht aus einem PDF-Dokument auf der Homepage der Schotten hervor.
Bank of Scotland erneut Vorreiter?
Erfahrungsgemäß ist es so, dass die Bank of Scotland (ähnlich wie Aldi bei den Discountern) so eine Art „Vorreiter“ ist, was die Zinsentwicklung der Tagesgeld-Topanbieter betrifft. Zumindest, wenn es um die Angebote für Bestandskunden geht. In diesem Bereich war es zuletzt trotz einer EZB-Leitzinssenkung erstaunlich ruhig geblieben. Ich befürchte, dass nun in der Spitze leider doch etwas Bewegung hereinkommen wird.
Konkurrenz bietet bis zu 0,5 Prozentpunkte mehr
Momentan ist es so, dass weiterhin MoneYou die Zinsvergleiche für Bestandskunden anführt. Hier erhaltet ihr 2,45 Prozent plus 0,02 Punkte Zinseszinsen. Selbst wenn es auch hier eine Zinssenkung geben sollte, halte ich es für unwahrscheinlich, dass MoneYou weniger zahlen wird als die Bank of Scotland – dazu ist der aktuelle Zinsabstand zu groß. Denn die Zinssenkungen fallen erfahrungsgemäß kleiner aus. So es denn überhaupt dazu kommt – vielleicht bleibt ja doch alles beim alten. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. 😉
Wer Wert auf eine Zinsgarantie legt, um sich in den nächsten Monaten keine Gedanken um sinkende Zinsen machen zu müssen, der sollte bei einem der Neukunden-Angebote anderer Banken zuschlagen. Dort hat derzeit die GEFA-Bank die Nase vorn, die ab 10.000 Euro Einlagesumme 2,5 Prozent Zinsen zahlt. Und das für ein halbes Jahr lang garantiert.
PS: Unverändert bleibt bei der Bank of Scotland übrigens die Neukunden-Prämie. Der Aktionszeitraum für die 30€-Prämie wird vom 05.08. auf den 09.09.2012 verlängert.
Wie aus diesem Artikel (http://www.welt.de/finanzen/verbraucher/article108485030/Tagesgeld-Zinsen-brechen-reihenweise-ein.html) hervorgeht, hat die Bank of Scotland deshalb so deutlich gesenkt, da sie davon ausgeht, mit den 2,0% bald wieder zur Spitzengruppe (Top5) zu gehören. Vermutlich wollte sie deswegen lieber einmal etwas stärker senken, statt mit mehreren kleinen Schritten mehrmals für „Negativschlagzeilen“ zu sorgen und hat weitere Zinssenkungen damit quasi vorweg genommen.