Neuer Anbieter Varengold mit 1,6% aufs Tagesgeld (Update)

Bild: Varengold Bank AG
Bildquelle: Varengold Bank AG

Per E-Mail und auch hier in den Blog-Kommentaren erhielt ich gleich mehrere Hinweise auf einen neuen Tagesgeldanbieter: Die Varengold Bank AG.

Diese versucht seit kurzem mit einem Aktionszins von 1,6 Prozent aufs Tagesgeld den deutschen Markt aufzumischen. (Update vom 26.04.14: Inzwischen hat die Bank ihren Aktions-Zins auf 1,4% reduziert.)

Angesichts des Umstandes, dass die etablierte Konkurrenz derzeit maximal 1,4 Prozent bietet, ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass das „Aufmischen“ auch tatsächlich gelingen könnte.

Höchstzins bei neuen Anbietern machen generell skeptisch

Gleichzeitig macht dieser hohe Zinssatz bei einem so neuen Anbieter doch ein wenig skeptisch. Zumindest mich.

Ein Teil der Skepsis wird aber schon dadurch genommen, dass der Zinssatz für neue Kunden für sechs Monate garantiert wird (Bestandskunden dürfte die Bank beim Tagesgeld vermutlich auch noch nicht haben – zumindest nicht in relevanter Anzahl, doch dazu weiter unten mehr). Das sagt zwar nichts darüber aus, wie es danach weitergeht, aber erst einmal ist eine solche Zinsgarantie sehr gut.

Als Bestandskundenzins werden auf der Homepage der Bank derzeit übrigens glatt 1,0 Prozent angegeben, womit es nach jetzigem Stand eindeutig nicht für die Spitze reichen würde. Man müsste also voraussichtlich nach sechs Monaten wieder wechseln, wenn man auf der Suche nach Spitzenzinsen ist. Aber das ist ja für erfahrene Tagesgeldhopper auch nichts neues. 🙂

Varengold erst seit kurzem in Einlagengeschäft tätig

Wie wohl die meisten unter uns, habe ich von dieser Bank bis vor ein paar Tagen noch nie etwas gehört. Zwar liegt ihr Gründungsjahr mit 1995 nicht mehr ganz so kurz zurück (wobei das für eine Bank noch immer eine recht kurze Historie ist), aber ihre „Lizenz als Einlagenkreditinstitut“ erhielt sie erst vor weniger als einem Jahr (zumindest wenn man Wikipedia Glauben schenken darf, was ich aber einfach mal tue).

Wenn ich das richtig interpretiere, konnte Sie sich somit bislang gar nicht an Tagesgeldsparer wenden. (Oder ist das falsch?, ich bin kein Experte auf diesem Gebiet…)

Bislang vor allem im Wertpapierhandel tätig

Stattdessen machte sie sich einen Namen im Bereich des Wertpapierhandels. Das wird auch im vorherigen Namen der Bank deutlich: „Varengold Wertpapierhandelsbank AG“. Inzwischen heißt sie Varengold Bank AG. Nach wie vor ist sie aber primär in diesem angestammten Bereich tätig, denn neben dem Tagesgeldkonto wird für Privatkunden sonst nur noch „Online-Brokerage“ angeboten.

Ansonsten gibt das Privatkunden-Portfolio bislang nichts her, also auch kein Festgeld. Für Geschäftskunden jedoch werden noch viele andere Produkte angeboten, von all denen ich jedoch überhaupt gar keine Ahnung habe. 🙂

Auch Facebook-Präsenz noch ganz frisch

Wie frisch die Bank im Bereich der „klassischen“ Angebote für Sparer ist, zeigt sich auch daran, dass Sie sich an die entsprechende Zielgruppe erst ganz frisch auf Facebook wendet: Die dortige „Fanpage“ der Bank wurde erst am 12. März 2014 eingerichtet und das bislang einzige Posting dreht sich um das hier beschriebene Tagesgeldangebot.

Sitz der Bank ist in Deutschland; genauer gesagt in Hamburg. Das ist insofern gut, als dass die Bank somit über eine deutsche Einagensicherung verfügt – für viele ist dies ja wichtig. Darüber sind Einlagen bis zu 100.000 Euro je Kunde abgesichert.

Entwicklung mit großer Spannung erwartet

Ich bin sehr gespannt, wie sich das in den nächsten Wochen entwickelt und wie stark dieses Konto durch diesen neuen Anbieter beworben wird. Und vor allem noch viel mehr wie die Entwicklung nach der Startphase weitergeht.

In den meisten Fällen ist es ja so, dass neue Banken furios starten und dann irgendwann doch recht deutlich nachlassen. Was auch oft damit zusammenhängt, was für eine Kundenzahl sich die Bank erhofft. Oftmals werden die Konditionen verschlechtert, wenn das Angebot dann „zu gut“ ankommt, was hier nicht unwahrscheinlich ist, da man deutlich über dem bisherigen Spitzenzins liegt. Aber vielleicht ist es ja in diesem Fall doch anders…

Akuelles Angebot sehr attraktiv

Und auch wenn es nicht anders sein sollte, so ist das Neukunden-Angebot von den Konditionen her mit den 1,6 Prozent für sechs Monate in den heutigen Zeiten auf jeden Fall als sehr gut zu bewerten. Danach kann man sich dann ja wieder nach einem besseren Anbieter umsehen (je nachdem wie die Zinsen von Varengold und der Konkurrenz in sechs Monaten dann so aussehen… 😉

Eine kleine Einschränkung gibt es noch: Es ist für den Zinssatz eine Mindesteinlage von 2.500 Euro erforderlich und es sind maximal 100.000 Euro sinnvoll (die Maximalgrenze habe ich erst im Produktinformationsblatt entdeckt). Ansonsten gibt es nur 0,25 Prozent Zinsen – hier sollte man also aufpassen. Vor allem bei höheren Beträgen wird es sonst sehr ärgerlich.

Erfahrungsberichte gewünscht

Wen das alles nicht schreckt, der sollte besser heute als morgen zur Kontoeröffnung schreiten, die ihr hier vornehmen könnt. Denn man weiß nicht, wie lange dieses Angebot aufrecht erhalten wird Ich würde mich dann hier über eure Erfahrungsberichte freuen. 🙂

Hat denn von euch Lesern zufällig vielleicht sogar schon jemand Erfahrungen mit Varengold sammeln können? Falls ja, würde ich mich über Kommentare unter diesem Blogeintrag freuen.

Vielen Dank an dieser Stelle übrigens auch nochmals für die vielen Hinweise auf diesen neuen Anbieter! 🙂

18 Gedanken zu „Neuer Anbieter Varengold mit 1,6% aufs Tagesgeld (Update)

  1. Bei mir stimmen die Zinsen für den April ebenfalls.

    @Klaus: Bedenke bei deinem Nachrechnen, dass die Zinsen tag-genau berechnet werden. Somit erhältst du z.B. für eine Einzahlung von 10.000 Euro, die du am 14.4. wertgestellt bekommst, mit der letzten Zinszahlung vom 30.4. Zinsen für 16 Tage, also 10.000 * 1,6% * 16/365, also circa 7,01 Euro.

    Und noch etwas: Kontaktaufnahme über das Kontakt-Formular der Bank hat bei mir auch nicht geklappt (evtl. bereits das Abschicken nicht, ich lande sofort wieder in einer leeren Kontaktformular-Seite), aber nach Mail an info@varengold.de kam ein Rückruf keine 30 Minuten später – top, finde ich.

  2. Das klingt in der Tat nach alles anderem als einem Ruhmesblatt. Ich gehe aber davon aus, dass da eine Antwort und Bereinigung kommt; schließlich handelt es sich ganz offensichtlich um einen Fehler der Bank. Wäre super, wenn Du uns hier auf dem Laufenden hieltest! 🙂

  3. Habe bei der Varengold eine Anlage für 1,6%, welche monatlich gezahlt werden.
    Aber… bereits im ersten Monat haben die nicht die 1,6% gezahlt, sondern nur 1,4%!!! Das „Witzige“ dabei ist, es steht unten drunter: Zinszahlung 1,6%.
    Habe mich bereits 2x per Email beschwert, bis jetzt keine Antwort….
    Was soll ich von so einer Bank halten??? Mal abwarten, wie es weiter geht, ob noch eine Antwort kommt.

  4. Vielen lieben Dank für den Hinweis; ich habe dazu gleich einmal einen Artikel geschrieben. Sicher wird das für den einen oder anderen eine sehr wertvolle Information sein.

  5. Das war’s jetzt auch bei Varengold: Die Neukunden-Aktion mit 1,6% für 6 Monate wird am 21.04.2014 beendet, also am Ostermontag. Das gibt die Bank nun auf ihrer Homepage bekannt. Wie genau das mit dem Stichtag gemeint ist, lässt die Bank offen. Vermutlich dürfte aber der Online-Antrag bis 21.04.2014 reichen. Der Stichtag fällt ja auf einen Feiertag – mangels Post-Öffnung ist ein Post-Ident an diesem Tag ohnehin nicht möglich. Bis Montag könnten die Konditionen also vermutlich noch mitgenommen werden.

  6. Habe jetzt bei Varengold auch ein TG Konto eröffnet. Und kann noch zur Info geben, das man seinen Freistellungsauftrag leider nur per Post beantragen kann. Im zuge dessen habe ich gleich mal den Telefonservice getestet und musste erfragen wo man diesen Einreichen bzw. in dem Fall Downloaden kann. Erreichbarkeit und Hilfe ohne Beanstandung.

  7. Kontoeröffnung und direkte Freischaltung für das Online-Banking in einem einzigen Schreiben und völlig unkompliziert.
    Erstes Manko:
    Freistellungsaufträge können nicht online erteilt bzw. geändert werden. Das geht nur mit herkömmlicher Post.

  8. Jetzt auch ein Bericht bei http://www.modern-banking.de mit durchaus kritischen Kommentaren zum Anmeldeprozess und den Absichten dahinter, also Werbung für die Trading Plattform. Der hohe Zinsatz wird wohl aus Marketing Geldern gesponsert. Aber das kann uns ja eigentlich egal sein.

  9. Halbjahresbericht Mitte 2013 weist ca. 30 Mio € an Kundengeldern aus. Das stemmt die EdB im Insolvenzfall locker. Wenn man deutscher Einlagensicherung nicht mehr traut, dann muss man leider das Zinshopping beenden.

  10. Hallo Tagesgeldjunkies 😉

    Ich habe bisher zwar keine Erfahrungen mit der besagten Bank gesammelt, und auch nicht in die Wiki nachgeschaut. Aber die Webseite der Bank besucht und einiges aus den Berichten gelesen. Der Zinssatz ist sehr lukrativ, jedoch empfehle ich zunächst jedem Interessenten vor einer Geldanlage, sich die Kennzahlen und die jüngsten Berichte / Publikationen gründlich anzuschauen!
    Stichwörter:
    1. Jahresbericht 2013 fehlt, dafür bitte Aktionärsbrief Dez.2013 lesen!!!
    2. Einlagenzulassung erst Ende 06/2013
    3. EBITDA und Cashflow für 2011 und 2012 beides negativ.
    4. KE (Kapitalerhöhung) Ende III/2013
    5. Außerordentliche Hauptversammlung Jan 2014 wegen neue KE!
    Und, und, und …
    Alles weitere hier: http://www.varengold.de/de/ueber-uns/investor-relations/publikationen/

    Manche, nicht gerade vertrauenserweckende, Überseebanken stehen wenigstens auf dem Papier besser da! 🙂

  11. Meistens wollen Banken das schriftlich haben, also Fax oder Brief. Wie es hier ist, weiß ich nicht. Aber das sollte jetzt eigentlich kein Kriterium sein, dass einen abhält. Und man muss das Konto ja auch nicht unbedingt kündigen – ist ja kostenlos. 😉

    Aber die Fragen sind vielleicht eine gute Gelegenheit, gleich mal das Service-Center von Varengold zu testen. 😉

  12. Hallo,
    Online Banking ist kostenlos laut Homepage. Aber in dem Gebührenverzeichnis wird dies nicht weiter aufgetröselt. Aber selbst wenn es 9 cts pro mTam kosten sollte, so what?
    Also ich kündige immer schriftlich mit paralleler Zusendung per Fax und der Bitte um schriftliche Kündigungsbestätigung.

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