VTB Direkt mit 1,25 Prozent auf „Sparbuch Online“

VTB DirektbankEines kann man der VTB Direkt schon einmal nicht vorwerfen: Dass sie nicht kreativ wäre, wenn es darum geht, sich neue Produktvarianten in der Sphäre zwischen Tagesgeld und Festgeld auszudenken.

Nachdem ich hier im Blog kürzlich den überaus attraktiven Sparplan genauer vorgestellte, bei dem bis zu 2,5 Prozent möglich sind (sofern man einen Teil seines Geldes für mindestens 4 Jahre entbehren kann), hat nun das „Sparbuch Online“ meine besondere Aufmerksamkeit erregt.

1,25 Prozent bei kurzfristiger Verfügbarkeit

Hier handelt es sich um ein Produkt, dass „festgeldähnlich“ ist, aber eine Flexibilität mit sich bringt, die es noch stärker in die Nähe von Tagesgeld rückt – aber natürlich zu besseren Konditionen als beim Tagesgeldkonto. Derzeit werden beim VTB-Sparbuch 1,25 Prozent gezahlt, während es beim Tagesgeld nur 1,00 Prozent sind.

Allerdings hat man bei der Sparbuch-Variante keine tägliche Verfügbarkeit des kompletten Betrages, sondern man kommt monatlich regulär „nur“ an bis zu 2.000 Euro. Wenn man eine größere Summe braucht, hat man aber die Möglichkeit, mit einer 3-monatigen Frist eine Kündigung auszusprechen, um den beliebigen Betrag zu erhalten. Man kann dieses Sparbuch also durchaus auch als ein „Kündigungsgeld“ ansehen. Je nachdem, wie man es nutzt.

Auch vor Ablauf von 3 Monaten alles verfügbar

Wenn es „hart auf hart“ kommt, kommt man aber auch vor Ablauf der 3-Monats-Frist an sein dort angelegtes Geld. Dann jedoch werden Vorschusszinsen durch die VTB Direkt erhoben.

Diese liegen bei einem Viertel des normalen Guthabenzinssatzes. Und das auch nur für den Zeitraum, der einem zu einer fristgerechten Verfügung fehlt (also 3 Monate). Und auch nur für über 2.000 Euro hinausgehende Entnahmen (denn diese erhält man ja ganz normal vorschusszinsfrei).

Das finde ich fair. Zumal dieses Viertel beim aktuellen Zinssatz von 1,25 Prozent bei nur 0,312 Prozent liege würde, sodass man im Endeffekt nur unwesentlich weniger erhalten würde, als wenn man es von vornherein als Tagesgeld angelegt hätte. Und wie gesagt gilt der geringere Zinssatz dann ja rechnerisch rückwirkend nur für die Zeit, die einem bis zur fristgerechten Kündigung fehlt. Für die Zeit davor erhält man seine kompletten Zinsen.

Die Details und auch eine Beispielrechnung findet ihr auf der entsprechenden Produktseite bei der VTB Direkt. Dort könnt ihr das Konto auch eröffnen.

Einzahlungen und Zinssatz ebenfalls flexibel

Einzahlungen sind hingegen übrigens jederzeit und in beliebiger Höhe möglich. Die Mindesteinlage liegt bei einem Euro, ist also faktisch nicht vorhanden. Der Höchstbetrag liegt bei 10 Millionen Euro. So viel würde ich dort aber nicht anlegen, sondern maximal 100.000 Euro (wenn man überhaupt annähernd so viel hat), denn nur bis zu diesem Betrag sind die Einlagen dann auch über die verlässliche staatliche Einlagensicherung Österreichs geschützt.

Wichtig ist noch zu erwähnen, dass der Zinssatz ebenfalls flexibel ist. Es ist also nicht sichergestellt, dass er ewig bei 1,25 Prozent liegen wird. Er kann sinken, aber natürlich auch steigen. Da die VTB Direkt dieses Produkt aber erst kürzlich eingeführt hat und auch sonst durch eine ziemlich große Konstanz auffällt, gehe ich nicht davon aus, dass sich die Zinsen hier kurzfristig ändern werden. Und falls doch, so kann man dank der Flexibilität ja schnell wieder wechseln. 😉

Wenn ihr interessiert seid, so gelangt ihr hier zur entsprechenden Produkt-Seite. (Wundert euch nicht, dass zunächst ein Tagesgeldkonto eröffnet werden muss. Das ist ebenfalls kostenlos und bei der VTB Direkt Grundlage/Ausgangspunkt für viele andere Produkte.)

6 Gedanken zu „VTB Direkt mit 1,25 Prozent auf „Sparbuch Online“

  1. So meinte ich das nicht. Ich habe die Vorfälligkeitsentschädigung „gedanklich“ von den Zinsen abgezogen, die man bis dahin erhalten hat, um sich das besser vorstellen zu können. Effektiv erhält man dann unterm Strich für die die drei vor der Kündigung liegenden Monate 0,938% Zinsen, für die Zeit davor 1,25 Prozent. Diese „Umrechnung“ funktioniert natürlich nur, wenn man sein Geld dort mindestens drei Monate liegen hatte. In der Praxis läuft es zwar so, wie Du schreibst (also man bekommt bis zum Tag der Kündigung die vollen Zinsen und muss dann die Vorfälligkeitsentschädigung zahlen/abziehen), aber das kommt am Ende aufs gleiche raus und ich wollte es wie gesagt nur „plastischer“ darstellen.

  2. Danke, Nils, für die Beleuchtung des Angebots! Etwas verwirrend finde ich lediglich folgende Formulierung:

    „Zumal dieses Viertel beim aktuellen Zinssatz von 1,25 Prozent bei nur 0,312 Prozent liege würde, sodass man im Endeffekt nur unwesentlich weniger erhalten würde, als wenn man es von vornherein als Tagesgeld angelegt hätte.“

    Für den Zeitraum zwischen vorzeitiger Verfügung und eigentlichem Kündigungstermin erhält man natürlich keine Einlagenzinsen – das Geld ist ja nicht mehr da. Man muss für die max. 3 Monate also nicht mit (1,25 – 0,312) %, sondern tatsächlich mit -0,312 % rechnen.

  3. Ich kann deine Gedanken verstehen. Allerdings habe ich selber trotzdem erst kürzlich rund ein Drittel meines Geldes bei der VTB für mindestens 4 Jahre fest angelegt. Ich folge da den Argumenten der Stiftung Warentest. Denn sie empfiehlt trotz allem eine Anlage bei der VTB, wenn die Konditionen gut sind und das sind sie ja schließlich.

    Schließlich handelt es sich hier um eine eigenständige Tochter in Österreich, sodass die VTB von den Sanktionen gegen die russische Mutter nicht betroffen ist. Zudem greift hier somit auch die österreichische Einlagensicherung.

    Und es ist auch nicht so, dass Stiftung Warentest bzw. Finanztest nicht von bestimmten Angeboten abraten wurden. Vor dem der bulgarischen Fibank raten sie zum Beispiel ab, da die dahinterstehende Einlagensicherung nicht als leistungsfähig genug angesehen wird.

    Wenn von Finanztest dann eine Bank ihren „Segen“ bekommt und auch empfohlen wird, dann hat das zumindest für mich eine große Bedeutung und nimmt mir die Sorgen, die doch eher aus der Bauchgegend stammen. Aber an Ende muss das natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

    Und ich glaube auch nicht, dass das hier besprochene Produkt geeignet ist, Kapital im großen Stil anzuziehen. Dazu ist es meines Erachtens zu sehr ein Nischenprodukt.

  4. Die von Dir gelobte Kreativität der VTB durfte wohl den Problemen geschuldet sein, die russische Mutter dieser östereichischen Tochter hat. Seit der Ukrainekrise und den damit verbundenen Sanktionen haben die Russen Probleme sich Geld auf dem Kapitalmarkt zu besorgen. Und genau das ist der Grund, warum ich der VTB trotz der Einlagensicherung nicht so ganz traue. Da sitzen bei mir Engelchen und Teufelchen auf meinen Schultern. Einerseits die recht attraktiven Produkte, besonders aus dem Festgeldbereich. Und anderseits die Sorge darüber, wie sicher mein Geld bei denen wirklich ist. Ich habe zur Zeit mehrere Anlagen dort liegen und noch vor einem Jahr hatte ich weitere geplant. Aber das lasse ich lieber.

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