Schlimmer geht’s immer: EZB senkt Leitzins weiter

TagesgeldBlog-LogoWer gedacht hatte, schlechter als 0,15 Prozent würde es beim Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht werden, der sieht sich getäuscht: Wie die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte, sinkt der Leitzins auf 0,05 Prozent. So nah bei Null wie er damit ist, ist er somit praktisch abgeschafft.

Konsum soll angekurbelt werden

Sparen wird damit tendenziell noch unattraktiver als ohnehin schon. Und das ist ja auch das Ziel der Leitzinssenkung: Man will Privatpersonen und Unternehmen dazu bringen, das Geld auszugeben. Denn Sparen wird unattraktiver und Kredite werden günstiger.

Auswirkungen auf Tagesgeldzinsen?

Die Leitzinssenkung muss aber nicht bedeuten, dass die Tagesgeldzinsen bei den Spitzenreiter infolgedessen auch gleich sinken. Das haben sie ohnehin schon getan – auch ganz ohne Leitzinssenkung. Ein unmittelbarer Zusammenhang scheint da jedenfalls nicht zu bestehen.

Mir fällt auch als einziges Konto, außer das „TagesgeldLeitzins Plus“ von Barclays ein, wo der Zinssatz direkt an den Leitzins gebunden ist. Aber hier ist das Zinssatz ohnehin so gering, dass es für Zinsjäger lange nicht mehr interessant ist.

Vorerst weiterhin bis zu 1,4 Prozent möglich

Warten wir also erst einmal ab, wie es weiter geht. Vorerst sind bei den Spitzenreitern von Tagesgeld jedenfalls weiterhin bis zu 1,4 Prozent drin. Teilweise sogar mit Zinsgarantie, sodass man für gewisse Zeit vor Zinssenkungen geschützt wäre.

Bei den entsprechenden Angeboten sollte man daher besonders schnell zuschlagen. Das ist der einzige Tipp, den ich derzeit geben kann.

4 Gedanken zu „Schlimmer geht’s immer: EZB senkt Leitzins weiter

  1. Der Tagesgeldzinssatz ist zwar nicht offiziell (außer bei Barclays) gekoppelt, aber bisher war die Zinsentwicklung immer ein guter Grund die Zinsen zu senken….Stelle mich für diese Woche auf Zinssenkungsmitteilungen ein, die dann zum Teil wohl schon Ende der Woche, spätestens aber dann bis Anfang nächster Woche greifen werden…
    Tolle Zeiten für Sparer….Wie mein Vorredner schon gesagt hat: auch fürs Alter abgeschlossene Versicherungen werden jetzt unattraktiv, da die Versicherer keinen Bonus mehr erwirtschaften können. Und Vertrag kündigen ist nicht so einfach – dann hat man jahrelang umsonst gespart, da sogar die Rückkaufwerte angepasst werden und man weniger rauskriegt als man eingezahlt hat. Teufelskreis -.- Hätte mit allem gerechnet, aber nicht mit einer so deutlichen Zinssenkung gegen 0……

  2. Seit Jahren versucht die EZB durch stetige Senkung des Leitzins die Euro-Krise in den Griff zu bekommen.
    Durch die Zinssenkungen sollen die Banken ermuntert werden, sich günstige Geld bei der EZB zu leihen, um dann dieses billige Geld wieder als Kredite ihren Kunden anzubieten. Unternehmen sollen damit Investitionen tätigen und neue Arbeitsplätze schaffen, der Bürger soll mehr Waren einkaufen und verbrauchen und letztlich soll das Bruttosozialprodukt, insbesondere in den Südländern des Euroraumes, deutlich gesteigert werden.

    Die von der EZB bisher umgesetzten Maßnahmen führten aber nicht zu diesem Ziel. Stattdessen werden nur stetig die Zinserträge für Sparer und Pensionskassen reduziert und die Überschuldung weiterhin den Südländern ermöglicht. Es breitet sich in der deutschen Bevölkerung zudem immer mehr Angst vor einer neuen Währungskrise und weiteren Spekulationsblasen aus.

    Populistische Parteien in allen Euroländern zeigen uns keine Alternativen auf und haben dennoch großen Zuspruch. Die wahren Gewinner sind mal wieder die Aktienspekulanten , Devisenzocker und Investmenthäuser, die auf unsere Kosten wieder große Gewinne erzielen und immer noch nicht diese Finanztransaktionen versteuern müssen.

    Meine Erkenntnis ist, dass die Euro-Krise nicht in allen Euroländer gleich gelagert/gegründet ist und somit auch nicht einheitlich mit gleichen Maßnahmen behoben werden kann. Ich schlage daher vor, die Aufgaben der EZB zu korrigieren und nachfolgend beschriebene Maßnahmen sofort umzusetzen:
    – Die Höhe des Leitzinses muss an die Bonität des Kreditnehmer, also länderspezifisch angepasst werden.
    – Die Kreditvergabe muss an konkrete Zielvorgaben gebunden, überwacht und bei Fehlverhalten auch gemaßregelt werden.
    – Der EZB-Leitzins ist für Deutschland deutlich wieder anzuheben.

    Für mich „braven deutschen Sparer“ ist eine sehr, sehr schlechte Zeit. Mein Plan ist, dass ich von den Zinserträgen einen Teil meines Lebensunterhaltes bezahlen kann, aber aufgrund der niedrigen Zinserträge funktioniert das nicht mehr und ich muss jetzt das mühsam erwirtschafte ersparte Kapital verbrauchen. Zudem ist meine private Altersvorsorge akut in Gefahr, da mein Versicherer kein Geld mehr am Kapitalmarkt erwirtschaften kann und daher die versprochenen Verzinsung meiner Beträge – meine Rente reduziert hat.
    Ja, ich habe schon Angst um mein Erspartes und um meine Altersvorsorge!

    Ich fordere die Bundeskanzlerin daher dringend auf, alle Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen, seinen Nutzen zu mehren und Schaden von ihm zuwenden. Handeln Sie jetzt!

    Außerdem warte ich gespannt auf das Urteil des EuGH zum (wiederholt) geplanten/geäußerten Anleihen-Aufkauf durch die EZB – Hoffentlich weisen die europäischen Verfassungsrichter die EZB deutlich in die Schranken.

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