Nach längerer Zeit will ich heute mal wieder ein paar „kleinere“ Tagesgeld-Meldungen in einem Blog-Eintrag zusammenfassen.

Dieses Mal haben wir thematisch einen sehr bunten Strauß: Es gibt eine für viele relevante Zinssenkung, ein regionales Neukunden-Angebot und eine Übernahme zu vermelden.

Barclays „kopiert“ Leitzins-Senkung

Los geht es mit der Zinssenkung: Erwartungsgemäß reduzierte die britische Barclays ihren Zinssatz aufs Tagesgeld. Dies ist vor allem deswegen nicht weiter überraschend, da Barclays die Konditionen eng an den Leitzins der Europäischen Zentralbank gekoppelt hat, der ja erst kürzlich auf 0,05 Prozent gesenkt wurde.

Je nachdem, wann man das Barclays-Konto eröffnet hat, kommt man in den Genuss einen niedrigen oder hohen Aufschlages auf den EZB-Leitzins. Im besten Fall erhält man 1,75 Prozentpunkte oben drauf – im schlechtesten (aktuellen) Fall, sind es nur noch 0,25 Prozentpunkte. Auch die Laufzeit dieser Garantien fällt sehr unterschiedlich aus, nämlich zwischen 12 und 36 Monaten – ebenfalls je nachdem, wann man das Konto eröffnet hat.

Die Senkung des EZB-Leitzinses hätte Barclays zwar nicht weitergeben „müssen“ (denn garantiert ist der Aufschlag lediglich mindestens), aber man tut es „natürlich“ trotzdem: Am 11. September 2014 gab Barclays die Leitzins-Senkung um 0,1 Punkte an die Kunden weiter. Das ist ein Tag später als der neue EZB-Zins wirksam wurde – den Kunden wurde also ein Tag mit den alten Zinsen „geschenkt“. Immerhin.

Für Kunden der ersten Stunde (die fortan durch den Aufschlag von 1,75 Punkten 1,80 Prozent erhalten) ist es im Vergleich weiterhin hochgradig attraktiv. Für Kunden mit niedrigeren Zinsaufschlägen zum Teil auch noch. Für neuere Kunden mit dem Aufschlag von nur noch 0,25 Prozentpunkten hingegen eindeutig nicht mehr. Aber das war auch vorher schon der Fall. Da lohnt sich nach wie vor ein Wechsel zu einem besseren Anbieter.

Gutes PSD-Angebot für Thüringer und Hessen

Wenn ihr in Hessen oder Thüringen wohnt könnt ihr euch glücklich schätzen – schon allein aufgrund der Tatsache, dass ihr dort aktuell in den Genuss eines sehr guten Angebotes der PSD-Bank kommen könnt. Vorausgesetzt, ihr seid dort Neukunden.

Dann nämlich werden ihr dort derzeit mit 1,5 Prozent auf das Online-Tagesgeldkonto bei der Genossenschaftsbank gelockt. Dieser Zinssatz wird auch garantiert. Zwar nur bis zum 30. Januar 2015, aber zusammen mit dem hohen Zinssatz ist das für heutige Zeiten ein sehr gutes Angebot.

Allerdings muss man davon ausgehen, dass man danach nur einen schwachen Zinssatz erhält, sodass sich dann wieder ein weiterer Wechsel aufdrängen wird. Aktuell ist der Bestandskundenzins bei der PSD nämlich nur mit 0,4 Prozent angegeben – und das auch erst ab 5.000 Euro Mindestanlage.

Für das Neukunden-Angebot ist noch zu beachten, dass die beworbenen Konditionen nur auf Anlagen bis maximal 25.000 Euro gelten. Das schmälert die Attraktivität dann doch noch ein wenig. Und eben der Umstand, dass die PSD-Bank nur in ihrem Einzugsbereich wohnhafte Personen als Kunden annimmt. Daher erwähnte ich diese Offerte auch „nur“ hier in den Kurzmeldungen.

DAB Bank und Cortal Consors werden eins

Wie ich der jüngsten Ausgabe der Finanztest entnehmen musste, übernimmt die französische Großbank BNP Paribas die deutsche DAB Bank. Da die BNP Paribas Muttergesellschaft der in Deutschland bekannteren Cortal Consors ist, werden hier faktisch zwei Anbieter von Tagesgeldkonten unter einem Dach zusammengefasst.

Zwar wartete die DAB Bank hin und wieder ebenfalls mit guten Angeboten auf (derzeit für Neukunden 1,0 Prozent 6 Monate lang garantiert), deutlich besser war aber meistens – und ist es bis heute – Cortal Consors. Bei dieser sind derzeit für Neukunden ein volles Jahr lang garantiert 1,2 Prozent möglich. Damit gehört sie ganz klar zur Spitze der Vergleiche.

Somit waren/sind die DAB und Cortal Consors zwar Konkurrenten, aber nicht so ganz auf Augenhöhe. Dennoch ist es grundsätzlich natürlich schlecht, wenn der Konkurrenzdruck geringer wird und das Unterstelle ich bei so einer Übernahme einfach mal als Folge. Ob sich für die Kunden beim Tagesgeld infolgedessen tatsächlich etwas ändern wird, lässt sich schwer sagen. Ich würde als unverbesserlicher Optimist aber erst einmal nicht davon ausgehen. )

PS: Kleiner interessanter Fakt noch am Rande: Es handelt sich bei den beiden um die beiden ältesten deutschen Direktbanken.