Bank of Scotland verschwindet im Tagesgeld-Niemandsland

Bank of Scotland TagesgeldBereits seit einiger Zeit steht bei dern Vermarktungs-Bemühungen der Bank of Scotland das Tagesgeld nicht mehr im Fokus. Vielmehr hat man sich inzwischen ganz offensichtlich darauf verlagert, vor allem KfZ-Finanzierungen anzubieten.

Tagesgeld wird nochmals deutlich geschwächt

Und dieser Schwerpunkt bekommt nun im Verhältnis zum Tagesgeld offenbar noch mehr Gewicht. Denn wie die Schotten ihren Bestandskunden in einer E-Mail mitteilen, wird der Zinssatz am Donnerstag, 19. Februar 2015, von ohnehin schon recht schwachen 0,8 auf dann sogar nur noch 0,5 Prozent gesenkt.

Das ist für einen ehemaligen Spitzenanbieter richtig schwach. Lange vorbei sind die Zeiten als die Bank of Scotland als leuchtender Stern am Tagesgeld-Himmel wirklich spitzenmäßige Zinsen bot und Neukunden sogar noch mit einer Prämie lockte. Festgeldkonten bietet sie seit geraumer Zeit erst gar nicht mehr an.

„Dauerhaft gut“ in weiter Ferne

Für ihr ehemals hohes Zinsniveau wurde sie sogar von der Stiftung Warentest bzw. Finanztest mehrfach als „dauerhaft gut“ ausgezeichnet. Um dieses Prädikat zu erhalten, muss man in den letzten 24 Monaten in mindestens 22 Fällen zu den 20 besten Anbietern ohne besondere Bedingungen und Befristungen gehören.

Kurz gesagt: Es ist also eine langwierige und mühsame Angelegenheit, wenn man diese überaus begehrte Bewertung erhalten möchte. Und dieses Prädikat haben die Schotten vor einiger Zeit „aufgegeben“ und sind derzeit meilenweit davon entfernt, es wieder zu erhalten.

Das zeigt für mich, dass man auch nicht vorhat, in absehbarer Zeit wieder zur Spitze gehören zu wollen. Sonst hätte man mehr dafür getan, diese Auszeichnung zu bewahren und würde sich nicht derart weit von der Konkurrenz entfernen.

MoneYou in den Fußstapfen der Bank of Scotland

An ihre Stelle sind jetzt andere Anbieter getreten. Allen voran MoneYou, die für mich am ehesten die ehemalige „Rolle“ der Bank of Scotland ausfüllt. Sie trägt nun auch schon seit einiger Zeit das Prädikat „dauerhaft gut“ der Stiftung Warentest. Und ich will hoffen, dass das auch noch lange so bleibt. 😉

Nachdem die Bank of Scotland nun also erneut massiv gesenkt hat, ist nun endgültig der Zeitpunkt erreicht, einen Wechsel zu vollziehen, wenn man dort noch immer Kunde ist. Die von mir gerne empfohlene MoneYou zahlt momentan mehr als doppelt so hohe Zinsen wie die Briten, nämlich 1,05 Prozent. Zur Kontoeröffnung bei MoneYou gelangt ihr hier.

PS: Vielen lieben Dank für die vielen Hinweise auf die Zinssenkung bei der Bank of Scotland, die mich per E-Mail und in den Kommentaren erreichten!

12 Gedanken zu „Bank of Scotland verschwindet im Tagesgeld-Niemandsland

  1. Die BOS zahlt jetzt 0,5% auf alle Einzahlungen bis zum 14.12. und ab dann für 3 Monate.

    https://www.bankofscotland.de/tagesgeld

    Die Phase beginnt dann aber wohl erst am 15.12. – also nicht zu früh einzahlen. Bis dahin gilt wohl noch der 0,1% Zinssatz:

    „Der Zeitraum vom 15.12.2020 bis 15.03.2021 ist die Bonuszinsphase, in der Sie zusätzlich zum aktuellen Tagesgeldzinssatz einen Bonuszins in Höhe von 0,4 % p.a. für zusätzliche Einzahlungen erhalten. Alle Einzahlungen müssen während der Teilnahme- oder Bonuszinsphase auf Ihr Tagesgeldkonto vorgenommen werden.“

    Der Bonuszins gilt nur für Einlagen, die ab sofort NEU dazu kommen. Stichtag der Differenzbewertung ist der 14.12. ggü. dem 1.11.

    Das ganze gilt für Bestandskunden wie für Neukunden gleichermaßen.

    1. Basti, danke für die Info – und 100 Bonuspunkte für das Finden des alten Artikels, bei dem Nils die damalige *Senkung zu 0,5%* mit „Verschwinden im Niemandsland“ titulierte. Ach ja, das waren noch Zeiten…

      1. Stimmt, das waren noch Zeiten z.B. mit Zinszahlung monatlich, wenn ich mich recht erinnere. Das Finden ging hier wahrscheinlich leicht über den Punkt „Tagesgeld-Anbieter“ oben auf dieser Seite 🙂

        1. Hey Uwe,
          laut den AGB von Januar 2011, die ich hier noch auf meiner Festplatte finde, war die Zinszahlung beim Tagesgeld nur jährlich (Zinssatz damals 2,2%), dafür aber gab es Festgelder wahlweise mit jährlicher oder monatlicher Zinszahlung – bei monatlich dann aber geringfügig geringerer Zinssatz (z.B. 48 Monate 3,7% jährlich vs. 3.65% monatlich, 60 Monate 4,0% vs 3,95%).
          Bzgl. Finden – Basti nutzte sicher die Suche, der erste Treffer zu „Scotland“ ist genau dieser Niemandsland-Artikel, seitdem betrat Nils nie wieder schottischen Boden 😉

          1. Da bisher noch Nachfolgeregelung absehbar ist, fällt UK am 31.12.2020 auch aus der Nachfolgeregelung mit der EU. Dann ist die Einlagensicherung nur noch durch UK Gesetzgebung abgesichert, welche sich schnell und einfach ändern kann. Desweiteren könnten Überweisungen auch nach Drittlandregeln erfolgen, also internationale SWIFT Überweisungen sein, welche durchaus teuer sind. Deswegen macht die BoS auch solche Angebote über den Jahreswechsel, da mit drastischen Geldabflüssen zu rechnen ist,

      2. In der Tat. Dabei war die BoS selbst mit ihren aktuellen 0,1% fast schon wieder konkurrenzfähig. 😉
        Das hier sind jetzt jedenfalls tolle Nachrichten. Danke für die Info! Ich werde gleich etwas dazu schreiben und bin schon gespannt, wie es nach den drei Monaten weitergeht. Ich habe die Hoffnung, dass es das nicht gewesen sein wird. Aber mal abwarten…

  2. Hui, das ist in diesem Fall besonders unschön, da auch die Autobank zu einem der dauerhaft guten Anbieter gehörte (wenn auch nie auf allerhöchsten Niveau). Ich werde mich dem Thema morgen im Blog annehmen. Wieder einmal vielen lieben Dank für den Hinweis auf die Senkung! 🙂

  3. Danke für die Blumen. Ich glaube, die Bank of Scotland war damals auch mein persönlicher Einstieg in den Tagesgeldmarkt. Umso trauriger, dass es nun so einen „Niedergang“ gab. Aber rückblickend ist man mit der BoS ziemlich lange sehr gut gefahren. Insofern ist mein Fazit dennoch insgesamt positiv.

  4. Netter Titel^^
    Mal wieder ein Top-Bericht von dir, Nils!
    War vor etlichen Jahren auch Kunde bei der BoS. War zu der Zeit sogar mein einziges Tagesgeldkonto weil der Zinssatz einfach spitzenmäßig w a r. BoS ist sogar die einzige mir bekannte Bank, die einen Einzug vom Referenzkonto ermöglicht hat. Ohne umständliche Überweisung oder dergleichen. Diese Option vermisse ich bei den Banken, bei denen ich zur Zeit Konten habe.
    Die Politik der Schotten versteh ich trotzdem nicht so ganz….Die machens genau umgekehrt wie die Franzosen, die ehemals aus der Autofinanzierung kamen aber jetzt gut beim Tagesgeld (und Festgeld) mitmischen.

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